Jahreskreis 43: Silvester (Ende dieser Serie über Retz, weitere folgen.)

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(von Christoph Altrogge)
Auf dem Hauptplatz
Ich verließ die Marktpassage im Scherzerhaus, wo ich den Sekt für unsere private Jahreswechselfeier gekauft hatte. Währenddessen ging ich im Kopf noch einmal den weiteren Tagesablauf durch. Heute Nachmittag die Wanderung. Gegen Abend machen wir zu Hause unsere Silvesterplatten zurecht. Irgendwann in den frühen Abendstunden beginnen wir zu essen und öffnen den Sekt. Um Acht beginnt dann die Silvesterfeier im Althof. Thomas hatte am Telefon vorsichtig angefragt, erinnerte ich mich, ob ich für die Zeitung darüber berichten wolle. Da ich auf die Art kostenlos zu dem mehrgängigen Menü kam, sagte ich trotz des Feiertages zu.
Am Hauptplatzrand vor dem Geschäft befand sich auf einmal der einfache Holzstand eines Silvesterglücksbringerhändlers. Er musste in der Zeit aufgebaut haben, in welcher ich mich im übervollen Lebensmittelbereich der Firma Gold aufgehalten hatte. Ich begann mir sein Angebot etwas näher anzusehen. Alles Mögliche hatte er, was so zum Festtag dazugehörte: kleine Nachbildungen vierblättriger Kleeblätter, kleine Schornsteinfeger, kleine Hufeisen, Fliegenpilze, Schweine ... Ich entnahm das Portemonnaie, um einige der winzigen Figuren für meinen Glasschrank zu kaufen.
Silvesterwanderung
Am Nachmittag fand dann wieder die traditionelle Silvesterwanderung mit Herrn Wiklicky statt. Er sorgte auch für den kulinarischen Abschluss.
Für Hotelgäste im Althof war die Wanderung im Paket mit der Feier am Abend beworben worden.
Im Althof-Restaurant
Der letzte Gang des feudalen Menüs war vorüber. Ich legte die Bestecke auf dem Teller zusammen, damit ihn der Kellner mitnehmen konnte. Althof-Direktor Gottlieb Steirer erschien kurz auf der Bildfläche, um mit den Kellnern etwas zu bereden.
Ich sah auf die Uhr im Raum. Dreiviertel Zwölf war es inzwischen geworden.
Rasch verging auch die letzte Viertelstunde des alten Jahres. Nur noch wenige Minuten lag 1995 entfernt.
Schließlich war es soweit. Das obligatorische Zählen hatte eingesetzt: "... fünfzehn, vierzehn, dreizehn, zwölf, elf, zehn, neun, acht, sieben, sechs, fünf, vier, drei, zwei, eins, null!"
1995.
Aus dem angestellten Radio erklangen die Schläge der "Pummerin", der Glocke des Wiener Stephansdoms, welche seit erdenklichen Zeiten das neue Jahr einläutete.
Nur kurz hielt das dumpfe, metallische Geräusch an, als es auch schon wieder abgeblendet wurde. Kommentarlos wurde zu den Wiener Philharmonikern umgeschaltet. Wie zu jedem Jahreswechsel spielten sie den Donau-Walzer von Johann Strauß; ebenfalls schon eine sehr alte Tradition.
Im Hotelrestaurant brach Jubelgeschrei brach aus, man wünschte sich kreuz und quer alles Gute.
Nachdem sich irgendwann einmal der erste Sturm gelegt hatte, erschien eine Köchin in voller Montur. Dem Alter nach konnte sie eine Hotelfachschülerin sein. Sie trug irgendetwas in den Händen, nach dem alle sehr interessiert sahen und teilweise auch griffen. Aufgrund des Gedränges konnte ich jedoch nicht erkennen, um was es sich dabei handelte.
Schließlich drehte sich das Mädchen zu mir herum. Ich traute meinen Augen nicht. In seinen Armen hielt es ein lebendiges junges Ferkel!
Eine ganze Weile war vergangen. Nach dem Donau-Walzer hatte "Happy New Year's" von ABBA zu spielen begonnen.
Das Lied passte zu meiner momentanen Stimmung. Seit Langem hatte ich wieder einmal das Gefühl, dass das beginnende Jahr noch erfolgreicher werden würde als das abgelaufene.
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