Tristesse am grauen Supermarkt
Kein Dach-Grün für das S45-Grätzl
Eine Grätzlbewohnerin in der Paletzgasse bemüht sich um mehr Grün. Die Idee das Dach eines Supermarkt zu begrünen, wurde (vorerst) abgelehnt.
WIEN/OTTAKRING/HERNALS. Die Lage des Wohnhauses in der Paletzgasse 40/Heigerleinstrasse 43 darf mit Fug und Recht als optimal bezeichnet werden. Direkt an der S45-Station Hernals ist man öffentlich bestens angebunden, ein Überangebot an Supermärkten inklusive.
Eine Bewohnerin der Wohnhausanlage an der Bezirksgrenze zwischen Ottakring und Hernals ist mit dem "Zustand" ihres Umfelds nicht zufrieden. Nach einem Telefonat mit der BezirksZeitung gab es großes Staunen: "Sie würden mir bei meinem Anliegen wirklich helfen?" Natürlich! Grätzl-Stories sind unsere täglich Brot, gerade wenn es um mehr Grün in den Bezirken geht.
- Blick von der Terrasse: Der Blick auf das "Grau" des Supermarktes könnte wahrlich etwas Grün vertragen.
- Foto: Michael J. Payer
- hochgeladen von Michael J. Payer
Pflanzen aufs Dach
Die Bewohnerin, welche anonym bleiben will, hat im Jänner 2020 eine Wohnung in der Paletzgasse übernommen. Von der Terrasse aus – die BezirksZeitung hat sich vor Ort davon überzeugt – kann man den Blick über das Kongressbad und die Schienen der S45 schweifen lassen. Schaut man gerade runter, dann taucht das "Problem" auf. Viel versiegelte Fläche aufgrund eines Parkplatzes und das Dach eines Supermarktes. "Mit Pflanzen und Grün kann man einiges bewirken", sagt die Anwohnerin gegenüber der BezirksZeitung. Sie spricht damit ihre Bemühungen an, die Supermarktkette dazu zu bewegen, das Dach zu begrünen.
- Oben: Sedum Pflanzen, im Volksmund auch als "Fette Henne" genannt.
Unten: Graues Supermarktdach. - Foto: Michael J. Payer
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"Ich habe beim Ideenwettbewerb #wienbegrünen eingereicht, hab mit der Bezirksvorstehung gesprochen und ich habe dem Generaldirektor des Supermarktes Mails geschrieben. Leider alles ohne Erfolg", schildert die engagierte Grätzlbewohnerin.
Die Idee wäre, das Dach mit Sedum Pflanzen, im Volksmund auch als "Fette Henne" bekannt, zu begrünen. "Sie benötigen keine Pflege und verletzen die Dachhaut nicht. Ich bin davon überzeugt, dass die Maßnahme einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz darstellen würde", so die Erklärung der Idee.
Bezirk und Stadt haben bis heute nicht auf die versuchte Grätzl-Aufwertung reagiert. Die Supermarktkette hat geantwortet. Man nehme Ideen dieser Art immer gerne entgegen, müsse allerdings mitteilen, dass eine Begrünung derzeit nicht geplant sei.
Nach einem weiteren Schreiben an die Generaldirektion gab es Bewegung: "Wir möchten Ihnen mitteilen, dass wir die Möglichkeit eines Gründaches im Zuge eines eventuell in Zukunft stattfindenden Umbaus der betreffenden Filiale in 1160 Wien in Betracht ziehen werden." Noch keine Umsetzung, dennoch ein Zeichen, dass Grätzl-Engagement etwas bewirken kann.
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