Nach drei Jahren Wartezeit
Kein Wartehäuschen beim Otto-Hötzl-Weg
Trotz einstimmigen ÖVP-Antrages: Die 46A-Haltestelle beim Otto-Hötzl-Weg bekommt kein Wartehäuschen!
WIEN/OTTAKRING. Wissen Sie, was mit in den Bezirksvertretungssitzungen beschlossenen Anträgen passiert? Nein? Manchmal überhaupt nichts – und das trotz einer Wartezeit von drei Jahren.
Im Juni 2019 hat die ÖVP einen Antrag auf die Errichtung eines Wartehäuschens bei der 46A-Bushaltestelle Otto-Hötzl-Weg in der Bezirksvertretung eingebracht. Alle Parteien fanden Gefallen an der Idee, es folgte ein einstimmiger Beschluss. Auf Nachfrage im Oktober 2019 teilte das Büro der damals zuständigen Stadträtin Ulli Sima mit: "Das Wartehäuschen wird voraussichtlich im Jahre 2022 aufgebaut."
Drei Jahre später stellte ÖVP-Bezirksparteiobmann Stefan Trittner in der Bezirksvertretungssitzung im September eine Anfrage, wann die Umsetzung passieren soll. SPÖ-Klubobfrau Susanne Haase gab Auskunft: "Wir haben bei der zuständigen Gewista nachgefragt. Durch Corona ist man in Verzug, es wird abgearbeitet. Wir können ein Wartehäuschen beschließen, aber es kommt nur, wenn Budget da ist."
Keine Priorität
Hier geht es nicht um das Bezirksbudget, man könne also nichts machen. Grund genug, um bei den Wiener Linien nachzuhaken. Auf Anfrage der BezirksZeitung heißt es, dass "Wartehäuschen bei Haltestellen in Abstimmung zwischen den Wiener Linien und der Gewista errichtet werden". Eine lange Wunschliste werde nach Priorität, Machbarkeit und Frequenz umgesetzt. Konkret lässt die Pressestelle wissen: "Aktuell ist für die Haltestelle des 46A beim Otto-Hötzl-Weg kein Wartehäuschen geplant." Andere Standorte hätten höhere Priorität. Absage! Nach drei Jahren!
"Die Fahrgäste werden hier nicht nur im Stich, sondern im Regen stehen gelassen", zeigt sich Trittner über die Entscheidung verärgert. Er hält weiter fest: "Am ganzen Wilhelminenberg fehlen mehrere Wartehäuschen. Offenbar hängt die Errichtung auch davon ab, wie attraktiv der Standort als Werbefläche ist. Auch wenn alles an die Gewista ausgelagert wurde, dann ist das eine Farce."
Ein 2019 ebenfalls von der ÖVP eingebrachter und einstimmig angenommener Antrag zur Anbringung eines elektronischen Bildschirms zur Anzeige der Busabfahrtszeiten in der U3-Station Ottakring steht bei den Wiener Linien offenbar ebenso weiterhin auf der Wunschliste.
Auf Nachfrage bei den Wiener Linien heißt es lapidar: "Mit der WienMobil-App gibt es den ‚Abfahrtsmonitor-To-Go‘." Diesen "Tipp" gab es ebenfalls schon vor drei Jahren. "Das ist unfassbar", meint Antragsteller Trittner empört.
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