Sanierungsarbeiten in der Redtenbachergasse 22–32
Mieter leiden unter Baustelle
Der Mieterbeirat in der Redtenbachergasse 22–32 schlägt aufgrund unkoordinierter Sanierungsarbeiten Alarm.
OTTAKRING. Eine Generalsanierung der Anlage mit 94 Wohnungen ist längst überfällig: alte Fenster, wohin man blickt, der Putz bröckelt von den Wänden. "Die erste Sitzung zur Sanierung war im November 2009", berichtet Mieterbeirat-Obmann Peter Pavlik.
Die gute Nachricht: Seit November 2018 wird dort tatsächlich gearbeitet, allerdings nicht immer zur Freude der Mieter. "Wir freuen uns, dass endlich etwas gemacht wird. Aber es fehlt an der richtigen Koordination", sagen Pavlik und seine Stellvertreterin Eveline Baumann.
Besonders die Arbeiten beim Fenstertausch sind den Mietern ein Dorn im Auge. Ein kompletter Austausch in einer Wohnung soll nur einen Tag dauern. "Davon sind wir weit entfernt. Auch die Terminvergaben sind kurios. Zu mir wollten sie am Ostermontag kommen", schildert Pavlik. Fenster, die Mieter privat finanziert und erst vor wenigen Jahren haben einbauen lassen, werden jetzt wieder herausgerissen und ersetzt. Erschwerend kommt hinzu, dass die Arbeiter laut Mieterbeirat die Baustelle oft unaufgeräumt hinterlassen.
Eveline Baumann kämpft derweil mit anderen Problemen. Sie wohnt im vierten Stock und beklagt sich über tägliche Stemmarbeiten am Dachboden. Dort entstehen neue Dachgeschoßwohnungen. "Durch die Vibration ist bei mir in der Wohnung der Putz runtergekommen. Ich habe Angst, dass mir die Decke auf den Kopf fällt", sagt die Mieterin. Das Mieterbeiratsduo will sich nicht nur beschweren, aber besteht darauf, dass "Ausgemachtes auch eingehalten wird".
Dazu zählt auch die Grünalage im Innenhof. Diese sollte eigentlich unangetastet bleiben. Dennoch wurde bereits eine große Linde gefällt.
"Lärm und Staub sind nicht vermeidbar und nehmen wir auch in Kauf. Doch bei den Arbeiten gibt es keine richtige Koordination", meint Mieterbeirat-Obmann Pavlik, der seit 57 Jahren in der Redtenbachergasse zu Hause ist.
Besserung in Sicht
Auf Nachfrage bei Wiener Wohnen wurde der bz Besserung versprochen. "Wir haben selbst festgestellt, dass die Fensterfirma den zuvor getroffenen Abmachungen beim Einbau der ersten Fenster nicht nachgekommen ist. Daher haben wir bereits mit der Firma gesprochen. Diese hat Besserung gelobt und andere Werkzeuggeräte zur Reduzierung von Staub und Lärm zugesagt", erklärt Markus Leitgeb von Wiener Wohnen. Die von Mietern in der Vergangenheit selbst eingebauten Fenster werden im Zuge der Sanierung überprüft. Entsprechen sie den hohen geforderten Wärmeschutzstandards, können sie bleiben. Den betroffenen Mietern wird sogar eine Kostenrückerstattung in Aussicht gestellt.
In Bezug auf Beeinträchtigungen wie herabfallenden Verputz in den Wohnungen sagt Leitgeb: "Die Instandsetzung wird selbstverständlich Wiener Wohnen übernehmen."
Abschließend ersucht Markus Leitgeb um Verständnis: "Eine Sanierung ist für alle Beteiligten eine Herausforderung. Wir sind aber davon überzeugt, dass das Ergebnis am Ende für sich sprechen wird."
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