Café Ritter in der Insolvenz
Nach der Sanierung folgt der Neustart
Der Insolvenzantrag wurde schon im Februar gestellt. Saniert wird aber erst jetzt: 34 Gläubiger brachten Forderungen von 450.000 Euro ein.
OTTAKRING/WIEN. Die Corona bedingten Schließungen sorgen seit März 2020 zu massiven Umsatzeinbußen. Geplant war es ganz anders. "Ich wollte 2020 planmäßig das erste Mal Gewinn machen", erklärte Besitzerin Martina Postl nach dem Insolvenzantrag am 8. Februar.
Das Traditionscafé besteht seit 1907 und muss wie viele andere Gastronomiebetriebe schwere Zeiten durchstehen. Mit den 34 Gläubigern wurde ein 20-prozentiges Sanierungsverfahren ausgearbeitet und schlussendlich auch angenommen. Von den Forderungen in der Höhe von 450.000 Euro sind 405.000 übrig geblieben. In vier Teilquoten zu je fünf Prozent sollen die Ausstände beglichen werden. Die Frist für die gerichtliche Bestätigung läuft bis Anfang Mai. Rechtlich ist dann der Weg für den Neustart frei.
"Auf das Geschäft konzentrieren"
"Der Insolvenzantrag der Kaffeehausbetreiberin war ein mutiger Schritt zur richtigen Zeit", sagt Stephan Mazal von Creditreform und schickt einen Rat hinterher: "Überschuldete Betriebe sollten ihre Schulden bereits jetzt regeln und nicht länger warten. Nach Wegfall der Coronabeschränkungen können sie sich dann wieder voll auf das Geschäft konzentrieren."
Gekündigte werden wieder eingestellt
Sobald die Covid-19-Maßnahmen wieder eine übliche Geschäftstätigkeit zulassen, soll der operative Betrieb im Café Ritter wieder aufgenommen werden. Den zwölf gekündigten Mitarbeitern winkt ebenfalls ein Neustart. "Ich werde aber alle Mitarbeiter wieder einstellen", hat Martina Postl bereits im Februar im Gespräch mit der bz versprochen.
Zum Thema ebenfalls erschienen:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.