Baumpflanzungen in Ottakring
SPÖ hat genug vom "Bäume-Hickhack"
Die SPÖ Ottakring wehrt sich gegen den Vorwurf der Untätigkeit.
OTTAKRING. In Ausgabe 47 hat die bz von "Verwaisten Bäumen in Ottakring" berichtet. In dem Artikel hat ÖVP-Klubobmann Stefan Trittner die Nachpflanzung von mehreren hundert Bäumen im Bezirk gefordert. Zur Illustration führte Trittner die versprochenen Bäume in der Johannes-Krawarik-Gasse an. Schon im Frühjahr angekündigte Nachpflanzungen waren dort nicht durchgeführt worden. Der ÖVP-Politiker forderte die MA 42 – Wiener Stadtgärten und den Bezirk dazu auf, "die im Bezirk gefällten Bäume endlich nachzupflanzen".
Eines vorweg: In der Johannes-Krawarik-Gasse stehen jetzt neue Bäume. Dennoch oder gerade deshalb verstehen SPÖ-Bezirksgeschäftsführerin Stefanie Lamp und SPÖ-Klubvorsitzende Susanne Haase die Aufregung nicht: "Das Nachpflanzen von Bäumen ist in Wirklichkeit ein Verwaltungsakt. Da gibt es genaue Pläne. Zieht man hier eine Gasse vor, dann kommt der ganze Plan durcheinander. Es gibt im Jahr zwei Termine für Nachpflanzungen. Einer ist im Frühjahr, der andere im Herbst."
Für die Kritik der ÖVP fehlt der SPÖ das Verständnis. "Von einem Bezirksrat würden wir uns wünschen, dass man solche Dinge vorher mit der Bezirksvorstehung bespricht. In Zeiten der Klimakrise im Bezirk Baumstümpfe zu zählen, ist nicht zielführend", meint Susanne Haase.
Lamp weist im Gespräch mit der bz darauf hin, "dass Nachpflanzungen nicht vergessen werden, sondern je nach Bekanntwerden und Standort ein halbes bis ganzes Jahr dauern können".
"Scheinheilige ÖVP"
Die SPÖ-Politikerinnen zeigen sich über das Vorgehen der ÖVP erstaunt: "Die ÖVP hat bei Neupflanzungen praktisch gegen jedes Projekt gestimmt. Grundsätzlich immer dagegen zu sein und dies irgendwie mit den Nachpflanzungen zu vermischen, ist leider doch sehr scheinheilig. Angeführte Gründe waren nahezu immer die Kosten und Parkplatzverluste."
Zum Thema Kosten erklärt Haase: "Man kann nicht überall einfach Bäume pflanzen. Im dicht verbauten Gebiet liegen Rohre und Leitungen unter der Erde. Das heißt: Ein Baum in der Stadt ist natürlich teurer als einer auf einer grünen Wiese. Aber das ist es uns auch wert. Wenn man auch in Zukunft gut in der Stadt leben will, muss man jetzt Maßnahmen setzen."
Laut Bezirksvorstehung wurden in den vergangenen 15 Jahren in Ottakring zwischen 500 und 600 neue Bäume gepflanzt. Eine Grundsatzentscheidung der SPÖ sei es auch, dass bei allen Straßensanierungen, Straßenerneuerungen und neuen Wohnhäusern obligatorisch neue Baumstandorte zu errichten sind.
Was die kritisierten Nachpflanzungen betrifft: Die MA 42 – Wiener Stadtgärten hat der bz auf Nachfrage mitgeteilt, dass bis Ende des Jahres in Otta-kring 147 geplante Ersatzpflanzungen durchgeführt werden.
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