Lehrstelle in Ottakring
Mit vier Sprachen zum Apotheken-Traumjob
Arbeiten, um Geld zu verdienen ist für Lehrling Rojin Sheikh Mohamad zu wenig – sie erfüllt sich Träume. Einer davon ist die Lehrstelle als Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte in der Apotheke Zum Papst in Ottakring.
WIEN/OTTAKRING. Rojin Sheikh Mohamad ist seit einem Monat Lehrling in der Apotheke Zum Papst. Hier wird Wissen schon seit Jahrhunderten weitergegeben. 1777 gegründet, ist die Apotheke heute die älteste in den Vorstraßen Wiens außerhalb des Gürtels.
Damals wie heute wird größten Wert auf ein funktionierendes Team gelegt. Um hier eine Lehrstelle als Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte zu bekommen, muss man schon einiges mitbringen. "Wichtig ist, den Beruf auch wirklich zu wollen, dafür zu brennen. Man sollte schon im Vorfeld wissen, was auf einen zukommt", sagt Chefin Brigitte Glantschnig über die Kriterien, um in der Neulerchenfelder Straße 4 ausgebildet zu werden.
Gelebte Vielfalt
Rojin Sheikh Mohamad brachte nicht nur die nötige Motivation mit, sondern auch vier Sprachen: Kurdisch, Türkisch, Arabisch und Deutsch. Die 16-Jährige hat die Polytechnische Schule besucht und wollte "schon immer in den medizinischen Bereich". "Ich habe ein Jahr lang nach einer Lehrstelle gesucht, viele haben mir gesagt, ich soll in den Handel gehen, aber ich habe es geschafft", schildert die Apotheken-Mitarbeiterin. Insgesamt 14 Angestellte sind im Haus. "Wir schauen sehr auf die Sprachenvielfalt. Bei uns wird Arabisch, Türkisch, Serbisch, Kroatisch, Kurdisch, Persisch und Deutsch gesprochen. Die Vielfalt macht das Grätzl aus", sagt Glantschnig.
Empathie und soziale Kompetenz seien unverzichtbare Eigenschaften, um in der Apotheke Fuß fassen zu können. "Was man macht, sollte einem Spaß machen", sagt Brigitte Glantschnig und fügt an: "Vielen ist nicht klar, was es bedeutet, eine Lehre zu beginnen."
Positive Erfahrungen
Als Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte erfährt man eine Rundumausbildung in der Apotheke. "Das bedeutet am Anfang natürlich, Ware einräumen und auch Hilfsarbeiten. Niemand darf sich zu schade für die Arbeit sein", sagt die Chefin. Sheikh Mohamad hat mit ihrer Einstellung überzeugt: "Sie ist motiviert, etwas zu lernen." Auch wenn die Lehrzeit erst wenige Wochen beträgt, die positiven Erfahrungen lassen den Lehrling ins Schwärmen kommen: "Es macht mir mehr Spaß als ich mir vorgestellt habe."
Kundenkontakt wird es für Rojin Sheikh Mohamad erst im dritten Lehrjahr geben. Als Übersetzerin ist sie bereits jetzt schon im Einsatz. Zwischen zwei Tagen pro Woche Schule gibt es viel zu tun und zu lernen. Wo man am Ende eingesetzt wird, liegt an den Stärken und Vorlieben. "Egal ob EDV, Marketing oder am Kunden. Man muss die Stärke des Mitarbeiters rausfiltern und dort auch einsetzen", weiß Brigitte Glantschnig.
Bewerbungen für Sommer 2023 werden schon jetzt gern entgegengenommen. Infos unter www.apozumpapst.at
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