Tiergarten Schönbrunn: Das neue Zuhause der Giraffen ist im Zeitplan
Kimbar, Carla und Rita bekommen ein neues Zuhause. Bis zum Frühjahr 2017 entsteht ein neuer Wintergarten, der die Tiere an ihre Heimat erinnern soll.
WIEN. Im Tiergarten Schönbrunn wird für die drei Giraffen ordentlich umgebaut. Kimbar, Carla und Rita bekommen bis zum Frühjahr 2017 ein neues Zuhause. Nicht nur das alte Haus aus dem Jahr 1828 wird renoviert, auch ein neuer Wintergarten wurde angebaut. Dadurch können dann die Giraffen auch im Winter ins Freie. Durch Fenster und Schiebetüren gelangt frische Luft in den Raum und die Giraffen befinden sich auf trockenem Boden. Vor allem im Winter bestand durch Schnee und Eis die Gefahr, dass sich die Tiere verletzen und sich ihre Beine brechen.
Die gesamte Innenanlage wurde auf 434 Quadratmeter erweitert. In der Mitte des Wintergartens befindet sich der tragende Teil, eine Konstruktion die an eine Schirmakazie erinnert, "ein typischer Baum im Lebensraum der Giraffen" erklärt Architekt Peter Hartmann. Dieser Teil besteht aus einem Blätterdach aus Glas, mit kleinen Quadraten. Diese sollen nicht nur einen "natürlichen" Schatten bieten, sondern sind Solarzellen. Durch die Photovoltaikanlage wird Strom für die gesamte Anlage produziert. Eine weitere Methode für umweltfreundliche Energie ist der Schotterspeicher. Unter dem Wintergarten speichern etwa 120 Tonnen Schotter über eine Lüftung die Hitze des Tages und geben sie in der Nacht wieder ab. Schon im März 2016 wurde der Giraffenpark mit dem Wiener Umweltpreis ausgezeichnet.
Damit die Tiere auch fit bleiben, gibt es eine neue, extra in Amerika bestellte Gesundheitsstation. "Wir können ihnen dort Blutabnehmen und die Fußpflege vornehmen und das völlig gefahrlos für Tier, Tierarzt und Pfleger", so Zoologin und Tiertrainerin Eveline Dungl. Auch eine integrierte Waage wurde in den Stand eingebaut, um zum Beispiel die Dosierung der Medikamente besser einschätzen zu können.
Übrigens: Neben dem Wintergarten wird auch am neuen Ostafrikahaus gebaut. Dort ziehen Zwergmangusten, Schildechsen, Tokos und Hornraben ein. Auch im Außenbereich bekommen die Tiere mehr Platz, es wird von 930 auf 1.770 Quadratmeter erweitert. Hier entstehen neben einem Rundweg für die Giraffen, Wiesenbereiche, Sandplätze zum Ruhen und Futterstellen.
Mehr Infos unter www.zoovienna.at
Hintergrund:
Interview:Tiergarten-Direktorin Dagmar Schratter über ihre Pläne für den Zoo
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