Deutschordenstraße
Ein Penzinger Gemeindebau verfällt seit 40 Jahren
Deutschordenstraße: In zwei Jahren soll saniert werden. Doch das hat es seit 40 Jahren immer wieder geheißen.
PENZING. Nach dem Schimmel, den zerbrochenen Scheiben und der bröckelnden Fassade muss man nicht lange suchen. Die Mängel an der Gemeindebauanlage in der Deutschordenstraße stechen sofort, wenn man den Hof betritt, ins Auge.
Der "Schandfleck von Penzing" steht immer noch so da, wie seit Jahren und Jahrzehnten, obwohl Wiener Wohnen seit Langem verspricht, die Sanierungsarbeiten in Angriff zu nehmen. Im ersten Quartal 2019 hätte nun, laut Ankündigung von Wiener Wohnen im Oktober vergangenen Jahres, eine Mieterversammlung stattfinden sollen. Diese Versammlung hat – wieder – nicht stattgefunden. Details zur Sanierung gibt es – wieder – nicht.
Sanierung Deutschordenstraße: Seit 40 Jahren aufgeschoben
Frau Silvia wohnt seit vier Jahrzehnten in der Deutschordenstraße. Der Bau wurde 1955 errichtet. 1985, erzählt sie, habe Wiener Wohnen die Bewohner davon in Kenntnis gesetzt, dass die Fenster ausgetauscht würden. 30 Jahre später ist alles beim Alten. "Manche Mieter haben ihre Fenster nach Jahrzehnten auf eigene Kosten saniert. Wiener Wohnen hat das nicht übernommen", sagt Frau Silvia. "Zwei Stockwerke über mir wohnt ein Mann, der ist 95 Jahre alt. In seiner Wohnung gibt es ein Fenster, das gar nicht mehr schließt. Es zieht immer."
Doch es sind nicht nur die Fenster. Die gesamte Anlage verfällt zusehends. Es gibt keine Aufzüge, die Fassade sieht aus, als hätte sie Einschusslöcher, der Schimmel wuchert seit vielen Jahren im Keller, in den Wohnungen und in den Hausgängen – und von einer zeitgemäßen Isolierung können die Mieter der Deutschordenstraße nur träumen.
Bei Wiener Wohnen bestätigt Pressesprecher Markus Leitgeb – erneut –, dass eine Gesamtsanierung der Wohnhausanlage in Planung sei, auch wenn keine Mieterversammlung stattgefunden hat.
Wiener Wohnen: Baubeginn Frühestens 2020
"Vorausgesetzt, es gibt keine Einsprüche, fassen wir derzeit Ende 2020/Anfang 2021 für den Baubeginn ins Auge", so Leitgeb. Und weiter: "Ich weiß: Für unsere Bewohner beginnt die Sanierung erst, wenn ein Gerüst vor Ort aufgebaut wird. Das setzt in der Regel aber langjährige Planungs- und Abstimmungsarbeiten voraus. Fast mehr als die Hälfte eines ganzen Projektes muss erfolgreich erledigt werden, damit wir überhaupt mit den Bauarbeiten beginnen können." Zwei Jahre wird es bis dahin mindestens noch dauern.
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