Kordonsiedlung
Endlich kommt der Gedenkstein für die Bombenopfer
Nach Monaten mühsamer Arbeit gibt es nun Sicherheit: Die Kordonsiedlung bekommt einen Gedenkstein.
PENZING. Seit August vergangenen Jahres kämpfen Edda Peter und einige ihrer Nachbarn für einen Gedenkstein, der in der Kordonsiedlung am Fuße des Satzberges aufgestellt werden soll. Vor 74 Jahren befand sich dort, wo heute ein Campingplatz ist, ein stillgelegtes Wasserreservoir. Das Gebäude wurde in den Kriegsjahren als Luftschutzbunker verwendet.
Am 26. Juli 1944 gab es einen Bombenalarm. Aus der Gegend eilten hauptsächlich Mütter und deren Kinder zum Reservoir, um sich in Sicherheit zu bringen. "Eine Bombe fiel in unmittelbarer Nähe des Reservoirs. Alles stürzte in sich zusammen und es gab 66 Tote", erzählte Frau Peter der bz im August. Mütter, Säuglinge und Kleinkinder wurden hier lebendig begraben. Von jedem Einzelnen von ihnen sind Name und Geburtsdaten bekannt.
Voller Einsatz für den Gedenkstein bei der Kordonsiedlung
"Doch bis heute hat man nicht einmal eine Gedenktafel zur Erinnerung an dieses furchtbare Ereignis angebracht", so die Pensionistin. Auf Peters Initiative hin wurde bereits vor Monaten eine Steinmetzschule gefunden, die sich dazu bereit erklärte, den Gedenkstein anzufertigen. Doch dann begann der mühsame Behördenweg. Zwischendurch hat selbst die zielstrebige Edda Peter fast die Hoffnung verloren. Doch jetzt ist der große Erfolg in Sicht.
Vergangene Woche haben sich Peter und ihre Mitstreiter mit den zuständigen Behörden getroffen und die Zusage für den Stein und die Inschrift erhalten. Nun heißt es nur noch bis zum Herbst warten. Denn dann fertigt die Steinmetzschule den Gedenkstein an.
Die Inschrift wurde nun genehmigt
Auf folgende Inschrift hat man sich geeinigt: "Im Gedenken an die Opfer des von den Nationalsozialisten verursachten Zweiten Weltkrieges. Am 26. Juli 1944 starben 66 Menschen, darunter viele Kinder, beim vermutlichen Notabwurf eines amerikanischen Bombers nahe diesem Ort im Halterbachtal. Sie hatten in einem ehemaligen Wasserbehälter der Albertinischen Wasserleitung Schutz gesucht."
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