Tausend Stimmen
Hadersdorfer Anrainer wehrt sich mit Petition gegen Wohnbau
Hans Müller kritisiert ein Bauvorhaben, welches vor seinem Fenster in Hadersdorf entstehen soll.
WIEN/PENZING. Wie die BezirksZeitung bereits berichtete, soll in der Franz-Schubert-Straße 15–17 ein vierstöckiges Gebäude inklusive einer dreistöckigen Villa entstehen. Das Bauvorhaben wird von der "Franz-Schubert-Straße 15–17 Projektentwicklungs GmbH" umgesetzt.
Hans Müller ist ehemaliger Bauingenieur und einer der Anrainer, der konkrete Einwände gegen dieses Vorhaben lieferte: Zum einen sei das vierstöckige Gebäude aufgrund einer illegalen Aufschüttung zu hoch. Darüber hinaus soll knapp vor seinen Nachbarn eine dreistöckige Villa gebaut werden, welche ebenso Sicht- und Lichtverhältnisse einschränken würde. Auch der Keller liegt laut Plan viel zu weit über dem Straßenniveau, kritisiert Müller.
Übergabe der Petition
Zwei Gerichtsverfahren sind derzeit am Laufen. "Ein Grenzstreit, weil unser Verfahrensgeber, die Projektgesellschaft, zu viel Grund von uns beansprucht sowie die Einreichung", erklärt Müller. Als Druckmittel auf Magistrate und Politik entschied er sich für eine Petition, die er Gerhard Cech, dem Leiter der Baupolizei (MA 37) überreichte. Die Forderung lautet wie folgt: Drei statt vier Geschossen, keine Villa und ein Keller unterhalb des Straßenniveaus. Die Unterschriftensammlung ist bereits abgeschlossen. Gesammelt wurde in Trafiken, Apotheken und Kaufmannsläden in der Umgebung Hadersdorf und Wolfersberg.
325 Zustimmungen hat es gegeben. In der Onlinepetition stimmten 900 Personen zu. Cech, der das gesamte Paket annahm, meinte: "Wir sind zwar nicht für Petitionen zuständig, dennoch werde ich mich um die Weiterleitung an den Petitionsausschuss des Gemeinderates kümmern." Hans Müller geht davon aus, dass das Verwaltungsgericht die Einreichung zurückweisen wird. "Wenn das passiert, ist Herr Cech wieder unser Ansprechpartner. Das war unsere Motivation, gleich zu ihm zu gehen", so Müller.
Alles nach Vorschrift
Die BezirksZeitung fragte beim Projektbeteiligten Philipp Rollwagen nach, wie er mit der Kritik der Anrainer umgeht: "Mir liegt diese Gegend am Herzen, da ich hier aufgewachsen bin. Ich habe von Anfang an den Kontakt zu den Anrainern gesucht und bin leider auf Widerstand gestoßen", erklärt er. Laut Rollwagen werden alle Bestimmungen der Bauordnung eingehalten. Er besteht weiterhin auf sein Baurecht. Abzuwarten gilt die Gerichtsverhandlung am 27. Juli. Im Sommer soll mit dem Wohnungs- und Villenbau fortgesetzt werden, der voraussichtlich 2025 abgeschlossen sein wird.
Mehr Infos zur Wohnhausanlage "Salzwiese 15" gibt's hier.
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