Kleintierzentrum Breitensee warnt

Haustiere verschlucken häufig Fremdkörper

Was tun, wenn ein Vierbeiner einen Fremdgegenstand verschluckt? Das Kleintierzentrum Breitensee klärt auf.

WIEN/PENZING. Der Penzinger Tierarzt Dr. Norbert Kopf ist stolze 80 Jahre jung und leitet sein "Kleintierzentrum" in Breitensee voller Tatendrang. "Es gibt nichts, was es nicht gibt", sagt Kopf und erklärt, dass Haustiere ihre Umwelt oft mit der Schnauze erkunden. Dabei kann es passieren, dass sie etwas verschlucken, das sie nicht verdauen können.

Daniela Slavik-Malleczek, Tierärztin im Kleintierzentrum Breitensee, weiß aus Erfahrung, welche kuriosen und gefährlichen Dinge Hunde und Katzen zu sich nehmen. "Im Herbst mussten wir einem Dobermann eine Kastanie aus dem Darm entfernen", berichtet sie. Erst vor Kurzem kam ein junger Labrador in ihre Praxis, der eine Socke verschluckt hatte. "Zum Glück mussten wir nicht operieren, sondern konnten gewollt Erbrechen hervorrufen."

Magen muss gefüllt sein

Der Eingriff funktioniert nur dann, wenn die Tiere zuvor noch etwas Futter bekommen, damit der Fremdkörper mit dem Mageninhalt erbrochen wird. Doch nicht immer ist es so einfach. Die Golden-Retriever-Hündin Bella zeigte wochenlang Symptome, bis ihr Zustand sich drastisch verschlechterte. "Durch mehrere Röntgenaufnahmen erhärtete sich unser Verdacht", erklärt Slavik-Malleczek.

Im Dünndarm der Hündin befand sich ein nicht eindeutig identifizierbarer Gegenstand, der schließlich operativ entfernt werden musste. Die Besitzer staunten nicht schlecht, als sich der Fremdkörper als Teil einer herzförmigen Antirutschmatte aus ihrem Sommerdomizil entpuppte.

"Bella hatte die Matte still und heimlich im Sommer angeknabbert – erst fünf Monate später wurde das Problem entdeckt." Wenn ein Tier einen Fremdkörper verschluckt, ist rasches Handeln gefragt. "Abgerundete und kleine Gegenstände können den Magen oft auf natürlichem Wege verlassen.

Ernsthafte Verletzungen durch Gegenstände

Spitze oder kantige Objekte jedoch können ernsthafte Verletzungen verursachen und müssen chirurgisch entfernt werden", erklärt die Expertin. Je länger der Fremdkörper im Verdauungstrakt verbleibt, desto schwieriger gestaltet sich die Heilung. Um Tierbesitzern Sicherheit im Umgang mit Notfällen zu geben, bietet das Kleintierzentrum Breitensee am Samstag, 1. März, von 15 bis 19 Uhr einen Erste-Hilfe-Kurs für Haustiere an.

Der Kurs umfasst das Verhalten bei Unfällen, das ABC der Wiederbelebung, Wundversorgung und Notfälle von A wie Atemnot bis Z wie Zeckenbiss. Zusätzlich gibt es praktische Übungen, darunter das richtige Halten des Tieres, das Messen der Atemfrequenz und das Anlegen eines Notverbandes. Anmeldung und Infos unter kleintierzentrum@vet-breitensee.at. Unkostenbeitrag: 95 Euro pro Person. "Unser Ziel ist es, den Besitzern das Wissen zu geben, um im Ernstfall schnell und besonnen zu handeln", betont Slavik-Malleczek.

Das Kleintierzentrum Breitensee befindet sich in der Breitenseer Straße 16. Anmeldung und weitere Informationen telefonisch unter +43 1/963 62 00 oder per E-Mail unter kleintierzentrum@vet-breitensee.at.

Das könnte dich auch interessieren: