Huckepack zum Silbersee

- Die paarungsbereiten Männchen klettern auf die Weibchen und klammern sich fest. Oft geschieht dies auch während der Wanderung – dann lässt sich das Männchen huckepack zum Laichgewässer tragen.
- Foto: jenafoto24/pixelio.de
- hochgeladen von Alexander Schöpf
Die Amphibien in Hütteldorf haben wieder mit ihrer jährlichen Wanderung zu den Laichgewässern begonnen. Clemens Purtscher kümmert sich seit zwanzig Jahren darum, dass die Kröten und Frösche heil über die Steinböckgasse kommen.
Eine gespenstische Ruhe hat sich über die Steinböckgasse in Hütteldorf gelegt. Die Sonne ist seit einer guten Stunde untergegangen und es ist kaum ein Auto auf der steilen Straße unterwegs. Einzig im Gebüsch am Straßenrand macht sich ab und zu ein leises Rascheln bemerkbar.
Es sind Erdkröten und vereinzelt auch Springfrösche, die sich durchs Geäst kämpfen und einen Weg auf die andere Straßenseite zu ihren Laichgewässern suchen. Sie wandern hier zum Silbersee, um sich zu paaren und ihre Eier abzulegen.
Doch das ist kein ungefährliches Unterfangen. Denn die kleinen Amphibien sind für die Autofahrer in der Dunkelheit nicht immer leicht auszumachen. Vor allem dann nicht, wenn die Lenker etwas flotter unterwegs sind.
Clemens Purtscher – der selbst in der Steinböckengasse wohnt – ist seit mittlerweile 20 Jahren regelmäßig im Einsatz, um die Kröten sicher über die Straße zu bringen: „Damit die Tiere auf der Steinböckengasse nicht dem Autoverkehr zum Opfer fallen, sind wir derzeit jeden Abend unterwegs, um sie sicher über die Straße zu bringen.“ Letztes Jahr waren es mehr als 2.300 Tiere.
Bereits das zweite Jahr erhält Purtscher Unterstützung von etwa 20 Studenten der Universität für Bodenkultur (BOKU), die im Rahmen eines Uni-Praktikums konkreten Artenschutz üben. Ausgestattet mit gelben Warnwesten lesen die Mädchen und Burschen von der BOKU die Tiere am Straßenrand auf, legen sie behutsam in einen Plastikkübel und bringen sie auf die andere Seite der Steinböckengasse. Auch einige Anrainer mischen sich unter die Helfer und bringen die Tiere sicher über die Straße.
Am Ende des Abends haben Purtscher und seine Mitstreiter 202 Erdkröten und zwei Springfrösche in Sicherheit gebracht. Aber es gibt auch ein paar Opfer zu beklagen: Ein Erdkrötenweibchen und sieben Männchen überlebten ihre Wanderung nicht und wurden überfahren.


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