Penzing
Kommission soll Missbrauchs-Fall im Kindergarten klären

Dass jeder Mensch, egal wie alt, „Nein“ sagen darf, wenn ihm etwas nicht gefällt, sollten Kinder früh lernen, rät Bettina Matschnig, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie.  | Foto: by-studio/Fotolia
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  • Dass jeder Mensch, egal wie alt, „Nein“ sagen darf, wenn ihm etwas nicht gefällt, sollten Kinder früh lernen, rät Bettina Matschnig, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie.
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Vor kurzem wurde bekannt, dass es vor einem Jahr mutmaßlich einen Missbrauchsfall in einem Penzinger Kindergarten gegeben hat. Nun reagiert die Stadt Wien und setzt eine Kommission ein.

WIEN/PENZING. Ein Pädagoge eines städtischen Kindergartens in Wien soll sich an Kindern vergangen haben. In der Folge wurde er intern versetzt. Allerdings wurden die Eltern erst mehr als ein Jahr später davon informiert und zum Schweigen aufgefordert.

Nach dem Bekanntwerden hat nun auch die Stadt Wien reagiert. Es wurde eine Kommission zur Überprüfung des Missbrauchsverdachts eingesetzt. Natürlich soll auch über die mögliche Vertuschung der Tat ermittelt werden. Auch mögliche Fehler bei den Vorgängen stehen nun auf dem Prüfstand. 

"Unser Ziel ist es, den ganzen Prozess anzusehen und nach Fehlern zu suchen, um diese in Zukunft zu vermeiden", so der Kinder- und Jugendanwalt der Stadt, Erca Nik Nafs zu "Wien heute". In der Kommission sitzen neben der Kinder- und Jugend-Anwaltschaft auch Vertreterinnen und Vertreter des Kinderschutzzentrums Möwe und der Kinder- und Jugendhilfe Wien.

Erste Sitzung am 18. Mai

Die erste Sitzung der Kommission ist bereits für Mittwoch, 18. Mai angesetzt. Damit hat die Kinder- und Jugendanwaltschaft schnell reagiert, denn sie hat sobald sie davon Kenntnis erlangt hat, gleich die ersten Schritte unternommen.

"Die ersten Anfragen sind bereits am Freitag, 13. Mai, herausgegangen", so Nafs. Für ihn ist auch klar, dass sobald der Verdacht des Kindermissbrauchs erhärtet war, man die Eltern umgehend informiert hätten müssen. Der schriftliche Bericht der Kommission soll bis Anfang Juli fertig sein. 

Worauf man achten kann

Bei kleinen Kindern ist es schwierig, den Missbrauch zu registrieren, weiß etwa Psychologin Valerie Reich-Rohrwig. Allerdings weiß sie, worauf mach achten kann: eine plötzliche Veränderung des Verhaltens

  • besonderes klammern, wenn sie im Kindergarten bereits eingewöhnt waren
  • sehr weinerlich
  • aggressives Verhalten
  • Bettnässen
  • Daumen lutschen
  • Nägel beißen

Sollten solche Alarmzeichen auftreten, dann ist es ratsam, eine Expertin oder einen Experten zu kontaktieren.

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