Öffentliche Sicherheit damals und heute
Mit Leib und Seele Polizist
Er überwältigte Messerstecher, überführte Autodiebe und war sogar in der Lage einem knapp zwei Meter großen Muskelprotz Handschellen anzulegen: Die Rede ist vom ehemaligen leitenden Kriminalbeamten Johann Veith, der früher in „seinem Bezirk“ Penzing für Ruhe und Ordnung sorgte.
WIEN/PENZING. Bereits im zarten Alter von fünf Jahren wusste der Wiener Johann Veith, was er einmal werden wollte: Polizist. Berufliche Alternativen gab es für ihn keine. Seine Begeisterung für zahlreiche Kampfsportarten wie Judo, Jiu-Jitsu, Boxen, Ringen und schließlich auch Karate setzte der junge Mann seit seinem 12. Lebensjahr mit Eifer und hartem Training um.
„Bei Karate bin ich ,hängengeblieben', und hatte von 1969 bis 1978 einen eigenen Karateclub. Im Jahr 1969 legte ich dann die Prüfung zum 1. Dan, dem Meistergrad mit dem schwarzen Gürtel ab und 1971 als Erster Österreicher die Prüfung zum 2. Dan,“ erinnert sich Johann Veith an seine sportlichen Erfolge. Um genau diese Erfolge geht es auch in seinem Buch „Die Fragen stellen wir – Polizeigeschichten und Anekdoten“, das er jüngst veröffentlichte.
Eine Zeitreise
Johann Veith lädt zu einer Zeitreise in jene Ära der Wiener Polizei ein, als es bei der Fahndungsarbeit noch keine digitalen Hilfen, wie Computer oder Handys gab. Damals waren in der gesamten Bundeshauptstadt noch 20 Funkwagenbesatzungen für die Sicherheit zuständig. Auch die Verfolgung von Rasern war mit den "Polizeikäfern" damals kaum möglich. „Wir konnten einmal einen Schnellfahrer nur deshalb anhalten, weil dieser vor einer roten Ampel hielt,“ lässt der pensionierte Polizeibeamte seine Erinnerungen Revue passieren.
Während seiner aktiven Zeit bewarb er sich für den Kriminaldienst und bestand alle Aufnahmekriterien. In diesem Tätigkeitsbereich brachte der Beamte sowohl Diebe als auch Gewalttäter, Bankräuber und Mörder zur Strecke. Johann Veith hatte während seiner Dienstzeit vieles erlebt und gerade deshalb war es ihm wichtig Menschen zu helfen, die sich in einer persönlichen Notlage befanden.
Ein Polizist mit viel Einfühlungsvermögen
In der Weihnachtszeit, es war im Jahr 1980, gelang es dem ehemaligen Leiter der Kriminalbeamtenabteilung im Bezirkspolizeikommissariat Penzing sogar eine Ehe zu retten. Er überzeugte ein Paar mit viel Einfühlungsvermögen davon, wie schön es wäre, das Fest der Familie gemeinsam zu verbringen.
Beim Gipfeltreffen von US-Präsident Jimmy Carter und dem sowjetischen Staats- und Parteichef Leonid Breschnew, 1979 in Wien, war Johann Veith für den Personenschutz der damals 12-jährigen Präsidententochter Amy Carter zuständig.
Lesetipp
Zum Schluss noch ein kleiner Lesetipp: Johann Veith, Die Fragen stellen wir! Polizeigeschichten und Anekdoten, Verlagshaus Hernals, 243 Seiten, ISBN 978-3-902975-80-5
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