"Kot und Lärm sind unerträglich"
Taubenplage am Feilplatz
Die Tauben sind los: Federn und Kot verunstalten den Feilplatz. Eine Anrainerin meldet sich nun zu Wort.
WIEN/PENZING. "Gurr, Gurr" schallt es von den Dächern am Feilplatz bei der U-Bahn-Station Hütteldorfer Straße. Eine kleine Bewegung reicht aus und hundert Tauben segeln über den Kopf hinweg. „Da kommt man sich schon vor wie in dem Hitchcock-Film“, so die Anrainerin Juditha Svoboda, die sich von den Tauben gestört fühlt. „Die Flügelschläge höre ich bereits in den frühen Morgenstunden, denn da warten sie auf ihr Futter.“ Zwei Personen kommen täglich um dieselbe Uhrzeit, um die „hungrigen“ Vögel mit kiloweise Mais und Brotkrümeln zu füttern.
"Das Taubenfüttern an sich ist nicht verboten", weiß Christian Fellner von der Tierschutzombudsstelle Wien, "wenn man allerdings zu viel füttert und Reste auf der Straße zurückbleiben, verstößt das gegen das Wiener Reinhaltegesetz." Tauben sind mobile Tiere, die sich gut in der Stadt zurechtfinden und gerne auf Futtersuche gehen. Viele glauben, sie tun den Tieren etwas Gutes, in Wahrheit schaden sie den Vögeln. Tauben ernähren sich hauptsächlich von Gras- und Kräutersamen.
Bakterienträger
"Mit regelmäßigem Füttern lockt man sie an einen Ort und dort bleiben sie dann meist, weil sie wissen, dort gibt's ohnehin was zu fressen. Man nimmt ihnen dadurch die Bewegung, die sie brauchen, und schadet obendrein der Umwelt." Die Blumen, die bei der U-Bahn-Station gesetzt wurden, verrotten, da sich die Tauben auf das Futter stürzen, alles niedertrampeln und vollkoten. Mit dem Kot scheiden Tauben immer Mikroorganismen (Bakterien, Hefen und Pilze) sowie Viren aus. Durch das Einatmen kontaminierter Staubpartikel können diese Mikroorganismen und Viren in den menschlichen Körper gelangen und gegebenenfalls zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Strafen und Anzeigen
Nicole Puzsar von der MA 48 warnt: Strafmandate und Anzeigen sind die Folge, wenn man das Reinhaltegesetz durch übermäßiges, nicht artgerechtes Füttern bricht und dabei von den Waste Watchern erwischt wird. Diese werden weiterhin verstärkt an solchen Orten kontrollieren.
Sollten Ihnen derartige Taubenplätze auffallen, schicken Sie eine Email an post@ma48.wien.gv.at.
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