Finanzieller Hilfeschrei
Therapiezentrum Schottenhof droht Schließung
Rund 200 Kinder und Jugendliche kommen jede Woche zur Therapie am Schottenhof. Doch wie lange kann dieser Betrieb noch aufrecht gehalten werden? Das Therapiezentrum im Wienerwald braucht dringend Unterstützung - strukturiell und finanziell.
WIEN. Gestützte Therapien und therapeutisches Reiten wird nicht von der Gesundheitskasse finanziert. Viele Betroffene sind daher auf Spenden angewiesen. "Das betrifft viele einkommensschwache Familien", sagt Michaela Jeitler vom Zentrum für tiergestützte Pädagogik am Schottenhof.
Seit 30 Jahren kümmert sich der Verein um Projekte und bietet tiergestützte Arbeit für gesunde und beeinträchtigte Kinder. Der Betrieb finanziert sich aus Spendengeldern. Die Finanzierung ist seit jeher Thema und wird durch die Teuerung jetzt zur akuten Gefahr. Der Schottenhof steht am Scheideweg – die Teuerung gefährdet den Betrieb.
Verein ist am Limit
"Bisher haben wir es geschafft, aber es war schon immer grenzwertig", schildert Jeitler mit leiser Stimme. Der Gründerin und Betreiberin der Institution sind die Sorgen ins Gesicht geschrieben. Sie macht sich Gedanken um die Perspektive und um eine langfristige Absicherung des Betriebes: "Unsere Tiere werden morgen nicht verhungern, aber es bräuchte einen oder mehrere Partner, welche voll hinter uns stehen." Mit den Spenden und den Kurskosten wird der laufende Betrieb aufrecht erhalten. Der Schottenhof hat mittlerweile eine Größe erreicht, wo man die Rahmenbedingungen neu definieren muss. Es ist ein Hilferuf!
Es braucht neue Strukturen
Zwölf Pädagogen arbeiten am Hof, dazu kommen an die 40 Tiere – 14 Pferde im Therapiebereich, vier Eseln sowie Hühner, Meerschweinchen und Kaninchen. Ohne Praktikanten und Freiwillige wäre der Betrieb heute schon nicht mehr aufrecht zu erhalten. "Im Projekt steckt ganz viel dahinter, mit unglaublichem Mehrwert für die Kinder. Das muss auch so gehandhabt werden. Es braucht neue Strukturen, wir sind am Limit", erklärt Jeitler.
Der Schottenhof arbeitet mit zahlreichen Wiener Sonderschulen zusammen. Viele Kinder kommen zur tiergestützten Therapie in der Wienerwald. Den Transport per Bus übernimmt die Stadt Wien. Alle anderen Kosten müssen die Familien selbst bezahlen oder über Spenden aufstellen. Gerade die Arbeit im Inklusionsbereich benötigt Ressourcen. "Die Arbeit mit beeinträchtigten Kindern und gesunden Kindern braucht ein Mehr an Betreuung. In unseren Gruppen von fünf bis sieben Kindern gibt es oft mehr als eine 1:1-Betreuung", schildert die Leiterin den Aufwand, um den Inklusiv-Gedanken auch in die Realität umzusetzen.
Michaela Jeitler kam als Kind auf den Schottenhof, ihre Verbundenheit zum Ort und der Tätigkeit spürt man bei jedem Wort. Im Gespräch mit der BezirksZeitung wird sie nicht müde zu erwähnen, dass es um eine "langfristige Planung" gehe. Der Rahmen der Freiwilligkeit sei schon lange gesprengt. Das Engagement liege auf den Schultern von einigen wenigen. Die Last ist nicht mehr zu stemmen.
Um die 80.000 Euro zusätzlich pro Jahr wären ungefähr nötig, um ein mögliches Aus zu verhindern. Starke Partner sind erwünscht. Damit der Schottenhof ein Ort zum Durchatmen bleiben kann.
ZUR SACHE
Zentrum für tiergestützte Pädagogik – Integratives Reiten und Voltigieren
Amundsenstraße 5
Telefon:01/48 96 672
E-Mail:office@schottenhof.at
www.schottenhof.at
Spendenkonto:
SU – Integratives Voltigieren und Reiten Schottenhof
IBAN: AT52 2011 1000 0472 0024
BIC: GIBAATWWXXX
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