"Den verschütteten Weg wieder freilegen"
Seelsorge: Mensch hat tiefes Bedürfnis nach Heilung seiner Wunden
GREIN (pevi). Zuspruch in emotional schwierigen Situationen benötigen jede und jeder im Laufe des Lebens. Doch wer eignet sich besser für die seelischen Wehwehchen, Psychiater oder Seelsorger? "Die Gesundung einer erkrankten Seele ist das gemeinsame Anliegen beider und kann daher nur in Zusammenarbeit funktionieren", informiert Pfarrer Leopold Gruber aus Grein. "Der Begriff Psychiater setzt sich aus zwei griechischen Worten zusammen: Psyche, das bedeutet Seele, und Iatros, das steht für Arzt. Daraus lässt sich leicht erkennen, dass sich die beiden Berufe in der Sorge um die erkrankte Seele ergänzen, aber jeweils eigene Aufgaben haben." Ein spezielles Anliegen der Seelsorge seien Fragen der Schuld, Vergebung und Versöhnung. "Der Mensch hat ein tiefes Bedürfnis nach Befreiung aus Schuld und nach Heilung seiner Wunden. Die Aufgabe des Seelsorgers bei einer Aussprache ist dabei nicht, jemandem zu sagen, welche Defizite er hat, sondern besteht häufig darin, einen sozusagen verschütteten Weg wieder freizulegen", erklärt Gruber den Auftrag eines Priesters. Dass sowohl die Rolle der Psychiater, als auch jene der Seelsorger immer bedeutender wird, merkt Gruber dank seiner Funktion als Leiter des Hauses St. Antonius: "Ich sehe, dass das Bedürfnis nach Aussprache und Beichte wächst. Besonders das Haus St. Antonius wird diesbezüglich oft genutzt."
Die Botschaft der Bibel
Gruber kam bereits vor seinem Theologiestudium häufig mit den großen Lebensfragen in Kontakt; Aussprache und geistliche Begleitung sind bis heute spezielle Interessensgebiete. "Wichtig ist eine Bejahung des einzelnen Menschen in seiner Krise. Jeder Mensch braucht den Zuspruch und vor allem die Botschaft, dass das eigene Leben von Gott her unzerstörbaren Wert und Sinn hat", erläutert er die Botschaft der Bibel.
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