Frühlingsbeginn bedeutet Hochsaison für Zecken
PERG. Auch wenn es die derzeitige Witterungssituation vielleicht noch nicht vermuten lässt, lauert in unseren Wäldern bereits eine Gefahr. Die Zeckensaison geht wieder los. Von März bis Oktober sind die kleinen Tierchen in halbhohem Gras und niedrigem Gebüsch zu finden. Vor allem die Angst vor der Frühsommer Meningoencephalitis (FSME) ist groß. Dabei kommt es zu einer Infektion des Gehirns und der Hirnhaut, die einen lebensbedrohlichen Zustand darstellt. "Nicht jeder Zeckenbiss ist gefährlich. Ernst wird es erst, wenn die Zecke Krankheitserreger in sich trägt, die durch den Biss übertragen werden", erklärt Erwin Schatz, Allgemeinmediziner aus Perg. Ob man von einer infizierten Zecke gebissen wird, ist sehr regionsabhängig. Oberösterreich gilt jedoch als Hochburg für FSME-Fälle und infizierte Bisse. Neben FSME ist auch noch eine zweite Infektionskrankheit bekannt. Die sogenannte Borreliose. Nicht unmittelbar lebensbedrohlich, kann die Infektion, wenn sie nicht behandelt wird, dennoch unangenehme Beschwerden hinterlassen. "Hierbei kommt es zu einer Infektion des Nervensystems. Es kann sich ein chronischer Krankheitsverlauf mit schwer beherrschbaren Auswirkungen entwickeln", erklärt Erwin Schatz.
Früherkennung wichtig
Nicht nach jedem Zeckenbiss ist zwingend ein Arzt aufzusuchen. Rötungen und Schwellungen im Bereich der Bissstelle sind normal. Sollten diese allerdings mehrere Tage lang bestehen bleiben oder sich sogar ausbreiten, ist ein Arztbesuch notwendig. "Wichtig ist das frühzeitige Erkennen und Entfernen der Zecke. Je früher sie entfernt wird, desto geringer die Infektionsgefahr." Das Tragen von langen Hosen und festem Schuhwerk kann zwar Zecken abwehren, einen Schutz bietet aber nur eine Impfung. Diese ist jedoch nur wirksam gegen FSME. Borreliose-Infektionen müssen mittels Antibiotika behandelt werden.
Zur Sache: Schutzimpfung
Zeckenschutzimpfungen sind ab dem 1. Lebensjahr möglich. Die Grundimmunisierung besteht aus drei Teilimpfungen. Die zweite sollte ein bis drei Monate nach der Erstinjektion erfolgen. Die dritte Teilimpfung sechs bis zwölf Monate nach der zweiten Injektion. Die erste Auffrischung ist nach drei Jahren ratsam. Danach reicht eine Schutzimpfung alle fünf Jahre.
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