Maria-Berger-Straße
Perg: Straße nach ehemaliger Höchstrichterin benannt
Österreichische Justizministerin, Europa-Parlamentarierin, Richterin am europäischen Gerichtshof – die Pergerin Maria Berger legte eine steile Karriere hin. Die Stadt Perg würdigte die ehemalige SPÖ-Gemeinderätin nun mit der Benennung einer neuen Straße.
PERG. "Maria, wir haben dir bewusst keine fertige Straße gewidmet. Denn alles, was du angefangen hast, war in die Zukunft gerichtet", sagte Bürgermeister Anton Froschauer (VP) und fügte hinzu: "In der Geschichte war es nicht üblich, Frauen in den Mittelpunkt zu rücken." Man wolle mit der Maria-Berger-Straße deshalb nun ganz bewusst ein Signal setzen. Außer der Bachmannstraße, die nach der Schriftstellerin Ingeborg Bachmann benannt ist, trug bis jetzt keine weitere Straße in Perg einen Frauennamen. "Ich hoffe, dass dieser Bann nun gebrochen ist", so Berger in ihren Dankesworten. Erfreulich findet sie natürlich auch, dass ihr diese Ehre noch zu Lebzeiten zuteilwird. Der frühere EU-Abgeordnete und Parteigenosse Harald Ettl streute seiner langjährigen Kollegin Rosen: "Sie war immer extrem belastbar und für mich eine der kompetentesten Abgeordneten."
Zwischen Brüssel, Straßburg und Perg
Berger wuchs auf einem Bauernhof in Perg auf. "Es war einmaliges Glück, dass ich so viele berufliche Stationen erleben konnte." Von 1996 bis 2009 arbeitete die Juristin im EU-Parlament, unterbrochen von zwei Jahren als Justizministerin. Zeitgleich nahm sie ein Mandat im Gemeinderat wahr: "Montagfrüh bin ich nach Brüssel oder Straßburg geflogen, am Dienstag habe ich vielleicht im Perger Gemeinderat abgestimmt und am Mittwoch wieder im europäischen Parlament. Es war wahrscheinlich ein bisschen verrückt, aber mich hat die kommunale Arbeit so gefreut." Von 2009 bis 2019 war sie Richterin am europäischen Gerichtshof.
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