„Abschussplan lässt kaum Spielraum für die Jäger“
Bezirksjägermeister Ulf Krückl beklagt in Naarn mangelnde Wahlfreiheit
Unter dem Motto „Das Gesicht der Jagd“ trafen sich vergangenen Samstag die Jäger zu ihrem alljährlichen Bezirkstreffen in Naarn.
NAARN (eg). Bezirksjägermeister Ulf Krückl konnte als Veranstalter und Organisator nicht nur Landesjägermeister Sepp Brandmayr, Nationalratsabgeordneten Nikolaus Prinz, Bezirkshauptmann Werner Kreisl, Bezirksbauernkammerchef Johann Peterseil und Forstinspektorin Elfriede Moser, sondern auch unzählige Vertreter der Jägerschaft begrüßen. Der große Saal im Gasthaus Lettner war zum Bersten voll. Themen wie die Evaluierung der Abschussplanverordnung und die erst kürzlich vom Landtag beschlossene Verwaltungsreform, durch die Kompetenzen vom Bezirks- zum Landesjägerverband wandern, brannten den anwesenden Jägern förmlich unter den Nägeln. Bezirksjägermeister Ulf Krückl zeigte sich erschüttert über die jüngste Evaluierung des Abschussplanes, der vorschreibt, welche und wie viele Tiere geschossen werden müssen. Der Plan lasse den Jägern kaum noch Spielraum. Einige Anwesende waren mit der Evaluierung, bei der der Landesjagdverband dabei war, nicht einverstanden, und fühlen sich nicht gut vertreten.
Klare Deklarierung gefordert
Aber auch die zunehmende Freizeitgestaltungen in der Natur und im Wald, wie Mountainbiken, Joggen, Geo-Caching und mehr, machen nicht nur den Jägern, sondern auch dem Wild zu schaffen, wie am Samstag zu hören war. Dazu komme noch, dass die Gatter- und Farmwildhaltung immer mehr zunimmt und die Produkte daraus auf den Markt kommen. Die Jäger wünschen sich hier eine klare Deklarierung des Wildbrets. Mit Spannung verfolgten die anwesenden Waidmänner die Rede ihres Landesvertreters Josef Brandmayr. „Die Verhandlungen, sei es bei der Evaluierung des Abschussplanes oder bei der Verwaltungsreform, waren sehr hart, aber das Leben ist eben kein Wunschkonzert. Das mussten auch wir zur Kenntnis nehmen und haben leider nicht alles so durchgebracht wie wir das wollten“, erklärte er. Bis 2014 sollen die Neuerungen nun einmal gelten. Dann werde noch einmal geprüft, beruhigte er die schon ein wenig aufgebrachten Jäger. Bei den anschließenden Ehrungen wurden viele Jäger mit dem „Goldenen Bruch“ für 50 Jahre und drei Jäger mit einer Ehrennadel für 60 Jahre Jägerschaft geehrt. Die Jagdhornbläsergruppe Machland sorgte für die musikalische Umrahmung des Bezirksjägertages, bei dem sich trotz aller Probleme alle einig waren: „Wir sind Jäger mit Herz und Seele und halten zusammen“.
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