Luftenberg
Bahnhof St. Georgen/Gusen: Barrierefreiheit am Abstellgleis

Keine Chance für Rolli-Benützer: Ohne Lift kein Zugang zum Bahnsteig. | Foto: Eckhart Herbe
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Im August wurde der umgebaute Bahnhof "St. Georgen a. d. Gusen" neu eröffnet. Die Freude ist aber getrübt: Der Lift ist drei Monate später immer noch außer Betrieb, die digitalen Fahrplananzeigen fehlen. Der Grund: Gemeinde und ÖBB streiten wegen Haftungen und Betriebskosten.

LUFTENBERG. Modern, komfortabel, barrierefrei: Mit diesen Worten beschrieben die ÖBB den um rund 11,6 Mio. Euro umgebauten Bahnhof "St. Georgen a. d. Gusen" bei dessen Neueröffnung. Leider trifft das bislang nur teilweise zu. So ist der nagelneue Lift nach drei Monaten immer noch nicht in Betrieb - und damit der einzige barrierefreie Zugang zum Bahnsteig versperrt. Leidtragende sind Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte, Eltern mit Kinderwägen und andere auf Barrierefreiheit angewiesene Reisende. Ihnen verweigern die ÖBB de facto die Nutzung von Verkehrsleistungen, für die das Land OÖ zahlt und für die Fahrgäste Tickets kaufen.

Fix fertig montiert, aber nicht in Betrieb: Der Lift zum Mittelbahnsteig. | Foto: Eckhart Herbe
  • Fix fertig montiert, aber nicht in Betrieb: Der Lift zum Mittelbahnsteig.
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Denn der neu errichtete Mittelbahnsteig ist sowohl vom auf Abwindener Seite gelegenen Stationsgebäude mit dem Wartebereich als auch von der Bahnhofsiedlung gegenüber ausschließlich durch einen Verbindungstunnel erreichbar. Beide Eingänge zur Unterführung sind jeweils über eine Treppe und eine Rampe gut zugänglich. Genau auf halber Strecke führen dann Stufen und ein Lift vom Tunnel auf den Bahnsteig, wo man niveaugleich die Züge betreten kann. Aktuelles Fazit eines BezirksRundSchau-Lokalaugenscheins mit Rollstuhl: Kein betriebsfähiger Lift und damit kein Zugang für alle, die darauf angewiesen sind.

Wer trägt die Kosten für den Lift?

Solange sich die Gemeinde nicht bereiterkläre, die Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungskosten für die Liftanlage zu tragen, würden sich die ÖBB weigern, die Anlage in Betrieb zu nehmen, fühlen sich Luftenbergs Bürgermeisterin Hilde Prandner (SPÖ) und Amtsleiter Manfred Mazanek erpresst. Bereits im Jahr 2007, als die Unterführung gebaut wurde, sei vertraglich festgelegt worden, dass die Gemeinde – neben Reinigung und Erhaltung der Gehflächen – nur die Betriebskosten für die Beleuchtung übernehmen müsse. Ausdrücklich aber nicht die Wartung eines potenziellen Aufzugs, der überhaupt erst nach dem 15 Jahre später erfolgten Bahnhofsumbau geplant und errichtet wurde und sich sowohl auf ÖBB-Gelände als auch in deren Besitz befindet.

Fast schon skurril: Die ÖBB wollten sogar einzelne Feuerwehrleute persönlich als Liftwarte nominieren. Obwohl die zuständige Feuerwehr ohnehin ausrücken würde, um Personen bei einem Defekt aus dem Aufzug zu befreien. "Alle Versuche der Gemeinde, hier mit den ÖBB eine Lösung zu finden, schlugen bisher fehl", berichtet die Bürgermeisterin. Schon zwei Mal fasste der Luftenberger Gemeinderat den Beschluss, den Forderungen der ÖBB nicht zuzustimmen.

ÖBB "um Einigung bemüht"

Die ÖBB bestätigen: "Aufgrund einer fehlenden vertraglichen Vereinbarung zwischen ÖBB und Gemeinde, die zum Beispiel auch die Notbefreiung, den Liftwart, die Reinigung etc. beinhaltet, kann der Lift beim Bahnhof St. Georgen an der Gusen trotz baulicher Fertigstellung noch nicht in Betrieb genommen werden." Wie lange Zugreisende warten müssen, bis der Bahnhof tatsächlich barrierefrei ist, bleibt offen. Man erfährt: "Die ÖBB sind sehr bemüht, so rasch wie möglich eine Einigung mit der Gemeinde zu finden."

Ein Bahnhof ohne Uhr?

"Kleinigkeiten", die Zug-Pendlern auffallen: Am neuen Bahnhof gibt es bislang keine Uhr. Zeit und Züge wären wohl an den digitalen Anzeigetafeln für Bahnsteig und Wartebereich ablesbar. Sie fehlen aber ebenso. Wegen Lieferengpässen sei nicht vor Mai 2023 mit ihnen zu rechnen, teilten die ÖBB der Gemeinde mit. Zumindest die früher versperrten WC-Anlagen sind mittlerweile geöffnet.

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