OÖ Zivilschutz
Bevölkerung unterschätzt Blackout-Schadensausmaß massiv

OÖ Zivilschutz-Geschäftsführer Josef Lindner mit Sicherheitsprodukten (Notkochstelle und Nottoilettenbeutel) | Foto: OÖ Zivilschutz
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Anfang Jänner schrammte Europa nur knapp an einem Blackout vorbei – nach einer massiven Störung des europäischen Stromnetzes. Die nun vom Online Research Institut marketagent veröffentlichte Studie „Wie gut sind die ÖsterreicherInnen auf den Ernstfall eines Blackouts vorbereitet?“ bestätigt Erfahrungswerte, die der Zivilschutz bei seiner Arbeit macht: Das Bewusstsein für das Katastrophenszenario steigt. Der OÖ Zivilschutz sieht allerdings massive Fehleinschätzungen seitens der Bevölkerung was das Schadensausmaß und damit die richtige Vorsorge betrifft.

OÖ, NAARN. Mehr als 5.000 Kundenkontakte verzeichnete der OÖ Zivilschutz im vergangenen Jahr. Durch die Beratungen zum Thema und die Analyse der Zahlen des Zivil- und Katastrophenschutz-Webshops www.zivilschutz-shop.at, der in Oberösterreich für alle Zivilschutz-Landesverbände betrieben wird, zeichnet sich für die Blackout-Experten folgendes Bild:  „Den Menschen ist zwar bewusst, dass sie auch Trinkwasser bevorraten müssen, allerdings ist ihnen nicht klar, dass die Kanalisation zusammenbrechen kann und somit auch die Toilette nicht mehr funktionieren wird.

Es muss also für eine Nottoilette vorgesorgt werden.“, sagt OÖ Zivilschutz-Geschäftsführer Josef Lindner aus Naarn. „Das ist nur eines von vielen Beispielen dafür, dass die Zweitfolgen und Schäden eines Blackouts von der Bevölkerung unterschätzt werden.“ Der Zivilschutz weist immer wieder darauf hin, dass auch wenn der Strom wieder da ist, es einige Tage dauern kann, bis auch die Infrastruktur wie Lebensmittelversorgung und Pumpwerke wieder funktioniert.

Notstromaggregate? Für Privathaushalte gibts Wichtigeres

Andererseits wird der Zivilschutz immer wieder von besorgten Bürgern gefragt, welche Notstromaggregate empfehlenswert sind. Lindner: „Grundsätzlich sagen wir: Für Privathaushalte gibt es wichtigere Dinge, die jeder Haushalt für einen solchen Katastrophenfall braucht. Produkte, die einfacher und kostengünstiger in der Anschaffung sind (Notfallradio, Notkochstelle, Decken, Lebensmittelvorrat,.....). Zur Nutzung eines Notstromaggregates sind bauliche Maßnahmen notwendig, welche gesetzlichen Vorgaben unterliegen.

Voraussetzung für eine Einspeisung ist die richtige Infrastruktur am Gebäude - ein Netztrenner und eine Einspeiseschnittstelle. Außerdem muss Treibstoff bevorratet werden, der aber nur eine begrenzte Haltbarkeit hat und richtig gelagert werden muss. Außerdem kann es auch zum Ausfall des Notstromaggregates kommen. Wer sich unbedingt eines anschaffen will, muss auf jeden Fall ein konzessioniertes Elektrounternehmen beauftragen und das Bauamt der Gemeinde über das Vorhaben informieren.“

LED-Alternativen mit langer Leuchtdauer statt Kerzen

Bei der Notbeleuchtung setzen die Österreicher gerne auf die – meist schon im Haushalt vorhandenen – Kerzen und übersehen dabei, dass sich die Brandgefahr dadurch stark erhöht. Da auch alle Einsatzorganisationen vom Blackout betroffen sind, werden diese rasch an ihre Grenzen stoßen und nicht mehr die gewohnte Leistung bieten können. Heutzutage gibt es jedoch praktische LED-Alternativen mit einer langen Leuchtdauer– batteriebetrieben oder für die Personen, die wirklich auf Nummer sicher gehen wollen, mit Dynamo – also kurbelbetrieben

Infos zum krisensicheren Haushalt

Die Vorsorge-Experten des OÖ Zivilschutzes beraten seit Jahren zum Thema Blackout, die Basis des Selbstschutzes ist ein krisenfester Haushalt, damit die die Bürger mindestens eine, besser zwei Wochen autark leben können und das Haus nicht verlassen müssen.

Hilfreiche Tipps dazu gibt es auch auf www.zivilschutz-ooe.at, wo auch ein Blackout-Infofolder mit Checklisten für die Zeit vor, während und nach einer solchen Katastrophe sowie die Broschüre Krisenfester Haushalt kostenlos angefordert werden können.

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