Lost Place
"Das vergessene Schlösschen" im Wald

- Mauerfuß im Südwesten, hier befand sich früher der Eingang.
- Foto: MeinBezirk Perg/Köck
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Auf einem Hügel zwischen zwei Gemeinden liegt die stark verfallene Ruine Saxenegg. Eine Spurensuche.
ST. THOMAS AM BLASENSTEIN. An der Grenze zu Münzbach befindet sich auf einem schmalen Felssporn die Ruine Saxenegg. MeinBezirk Perg unternahm mit Josef Strasser, der sich seit seiner Jugend mit Burgen beschäftigt, eine Erkundung. Im dichten Wald finden sich die Überreste. Das beliebteste Fotomotiv ist ein Entlastungsbogen im Nordosten. Auch die Nordmauer des Bergfrieds ragt noch in die Höhe.

- Bekanntestes Fotomotiv: Entlastungsbogen der Ringmauer im Nordosten.
- Foto: MeinBezirk Perg/Köck
- hochgeladen von Michael Köck
Ehemaliger Eingang der Burg
Der Mauerfuß im Südwesten mag die Herzen von so manchem Burgen-Nostalgiker höher schlagen lassen. Dort finden sich im gewachsenen Felsen Ausstemmungen vom einstigen Zugbrückenlager und einer Lichtnische. Ins Auge sticht bei einer Begehung der Vorburg die Zisterne. Eine mächtige Erscheinung stellt auch der tiefe Halsgraben dar. Er war der Steinbruch für die Burg.

- Blick über den Halsgraben von Norden.
- Foto: MeinBezirk Perg/Köck
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Nach Zerstörung aufgegeben
Die vermutlich im 13. Jahrhundert erbaute Burg Saxenegg bestand nur für kurze Zeit. Um 1432 fielen die Hussiten im Machland ein. Sie belagerten und beschossen die Anlage. Die Schäden waren so enorm, dass sie nicht wieder aufgebaut wurde. Auf einer Tafel nahe der Ruine sind unter dem Titel "Aus der Geschichte eines vergessenen Schlösschens" Informationen von Burgenforscher Georg Grüll nachzulesen.
Erste Erwähnung im Jahr 1297
Unter anderem heißt es dort: Die erste urkundliche Erwähnung geht auf 1297 zurück. Besitzer waren die Herren Ulrich und Wernhart "die Sechsenecker". Um 1350 kam eine Burgkapelle hinzu. 1438 bewilligte König Albrecht den Gebrüdern von Zelking, die Anlage "abzubrechen und zu vernichten". 1691 scheint sie im Besitz von Priorin Eva Magdalena von Windhag auf. Heutiger Eigentümer des verfallenen Herrschaftssitzes zwischen Käfermühl- und Rechbergerbach ist das Domkapitel Linz.
Video von Filmemacher Josef Lichtenberger (2017):
Die vier einstigen Burgen von St. Thomas
Auf dem heutigen Gemeindegebiet von St. Thomas am Blasenstein gab es gleich vier Burgen. Am besten erhalten ist die Ruine Klingenberg an der Grenze zu Pabneukirchen. Diese hat der "Verein Ruine Klingenberg" um Obmann Josef Strasser saniert und gesichert. Im heutigen Ortszentrum standen am „Oberen Burgstall“ oberhalb der Kirche und bei der „Bucklwehluck'n“ zwei alte Burgen.
Aufgrund des steil abfallenden Geländes ist bei einer Begehung der Burgruine Saxenegg äußerste Vorsicht geboten.
Für Interessierte: Eine genaue Beschreibung der Überreste der Burgruine Saxenegg findet sich im Werk "Burgen in Oberösterreich" von Wilhelm Götting und Georg Grüll, erschienen 1967 im Landesverlag.
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