Eisläufer stürmten Gusen
Die schönen Seiten der Weihnachtsflut
Rund um den Heiligen Abend zeigte die Gusen ihre grimmige Seite und ergoss sich als 30-jähriges Hochwasser in die St. Georgener Bucht. Auf den vollgesogenen Wiesen und Äckern rund um die Ortschaft Gusen in der Gemeinde Langenstein blieben in den folgenden Wochen große Seen stehen. Was Schaden und Ärger für die betroffenen Bauern bedeutet, sorgte ab dem Kaltlufteinbruch aber auch für eine unverhoffte Freizeitattraktion: Eine riesige Eislauffläche wurde von hunderten Begeisterten jeden Alters am vergangenen Wochenende regelrecht gestürmt.
GUSEN. Wer am bitterkalten Wochenende auf der Pleschinger Landesstraße Richtung Gusen unterwegs war, traute seinen Augen nicht. Das sonst nahezu ausgestorbene Ortszentrum mutierte zum quirligen Rummelplatz. Hunderte Familien, fröhliche Teenagergruppen und ganze Vereine waren mit Eislaufschuhen, Schlitten und Birnstöcken unterwegs, um Winterfreuden "wie damals" zu frönen.
Was in den vergangenen beiden Jahrzehnten angesichts von Frühlingstemperaturen im Hochwinter immer mehr zur raren Seltenheit mutierte, ist aktuell hektarweise rund um Gusen-Dorf im Überfluss vorhanden: Eis. Und das in idealer, ungefährlicher Form. Denn selbst wenn es irgendwo einmal nachgeben sollte, sind die Risiken bei den maximal wadentiefen Überschwemmungsflächen überschaubar. Viele Kinder und Teens haben diese Form winterlichen Vergnügens in ihrem Heimatort überhaupt noch nie erlebt und stürmten regelrecht die zugefrorenen Lacken, die fast bis zur Wimmingerbrücke in St. Georgen reichen. Und auch die reifen Stockschützen, die mangels zugefrorener Teiche und Flüsse immer öfter auf Asphalt ausweichen mussten, genossen das wiedergewonnene Flair von Natureis, Kälte und heißem Tee mit einem Schuss Rum ausgiebig.
Winterfreude daheim für die ganze Familie und das gratis: Bleibt zu hoffen, dass Petrus Einsicht hat und das Freizeitidyll noch einige Tage bewahrt.
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