"Initiative DoNeubrücke": Heftige Kritik am Zeitplan

- Unternehmer Johannes Hödlmayr setzt sich für eine Beschleunigung der Planungen ein.
- Foto: Hödlmayr International AG
- hochgeladen von Michael Köck
Studie von Universitätsprofessor Friedrich Schneider zeigt die Folgen für die Pendler nun auf.
MAUTHAUSEN. Mit gemischten Gefühlen beurteilen die Betreiber der Initiative „DoNeubrücke – Zukunft für die Region“ die Pläne der politischen Verantwortlichen für den Bau einer neuen zusätzlichen Donaubrücke in Mauthausen. So sehr der Grundsatzbeschluss der oberösterreichischen und niederösterreichischen Landesregierung begrüßt wird, so groß ist die Kritik an dem angedachten Zeitplan. Nach diesem würde die neue Brücke erst 2027 für die nötige Entlastung sorgen – und da auch nur für kurze Zeit.
"Nicht akzeptabel"
Nach den derzeit vorliegenden Informationen würde das Projekt erst 2021 zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht. Mit dem Bau der Brücke könnte dann bei optimalen Verlauf der UVP erst 2024 begonnen werden, die Fertigstellung würde 2027 erfolgen. Bis zu diesem Zeitpunkt prognostizieren Experten eine Zunahme des Verkehrs um fast 30 Prozent – die jetzt schon angespannte Verkehrssituation würde sich weiter dramatisch zuspitzen. „Wir müssen hier im Projekt einen wesentlich schnelleren Weg finden. Die Planungen müssen beschleunigt werden. Ein solch langer Zeitraum ist für die Menschen in der Region nicht akzeptabel“, bringt es der Schwertberger Unternehmer Johannes Hödlmayr auf den Punkt.
Bis 2032 nur zwei Jahre lang Verbesserung der Kapazitäten
Die neue Brücke am Standort östlich der jetzigen soll plangemäß in einem zweispurigen Ausbau errichtet werden. Hödlmayr: „Gemäß dem jetzt vorgeschlagenen Zeitplan würde die Fertigstellung kurz vor Ablauf der ‚Lebenszeit’ der alten Brücke erfolgen. Die derzeitige Brücke müsste dann neu errichtet werden, was zur Folge hat, dass es bis zur deren Fertigstellung um 2032 nur zwei Jahre lang eine Verbesserung der Kapazitäten geben würde.“
Wirtschaftliche Auswirkungen sind gravierend
Welch gravierende wirtschaftliche Auswirkungen jedes einzelne Jahr ohne Verbesserung zum derzeitigen Status mit sich bringt, geht aus einer aktuellen – vom IWS (Initiative Wirtschaftsstandort Oberösterreich) beauftragten – Studie von Prof. Friedrich Schneider hervor. Der renommierte Ökonom hat festgestellt, dass jedem Pendler damit jährlich 200 Stunden Freizeit verloren gehen. Durch die nahezu täglichen Verkehrsbeeinträchtigungen entstehen zudem jedem einzelnen Betroffenen Kosten von rund 2.880 Euro im Jahr. Die Gesamtkosten pro Jahr Verzögerung beziffert Schneider in der Studie mit rund 75 Millionen Euro – die situationsbedingten Mehrkosten für die ansässigen Unternehmen sind darin noch gar nicht enthalten.
„Anhand dieser Dimensionen sieht man, wie wichtig es ist, so rasch als möglich eine Verbesserung der Situation herbeizuführen. Jedes gewonnene Jahr entlastet die Menschen in der Region“, betont Gerhard Fischer, Betriebsrat beim Maschinenbauer Salvagnini in Ennsdorf und einer der Mitinitiatoren der Initiative „DoNeubrücke – Zukunft für die Region“.


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