Lokalaugenschein
Landesrat besichtigte "Jahrhundertprojekt" im Machland
Zehn Jahre nach dem Hochwasser 2013: Landesrat Stefan Kaineder besuchte Machlanddamm und Hochwasserschutz St. Georgener Bucht.
BEZIRK PERG. Strahlender Sonnenschein begleitete Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) bei seinem Lokalaugenschein am 25. Mai. Zehn Jahre davor hatte es in Strömen geregnet, die Wassermassen stiegen so hoch wie 2002 an. Der Machlanddamm verhinderte Ende Mai/Anfang Juni eine erneute Katastrophe. Kaineder machte sich ein Bild vom Mega-Bauwerk, das 22.000 Menschen schützt: In Mauthausen wurden mobile Elemente aufgebaut, in Mitterkirchen beim Pumpwerk Labing Regenwasser abgelassen und der Generator aktiviert. "Hier war überall das Wasser", zeigte Herbert Froschauer, Bürgermeister von Mitterkirchen und Machlanddamm-Geschäftsführer, die weitläufigen Überflutungen auf.
Aussiedlerdenkmal besucht
Es ging auch in das ehemalige Dorf Hütting, wo ein Torbogen an den einstigen Ort erinnert. "Es ist beeindruckend, wie in Zusammenarbeit der Gemeinden, Land und Bund ein riesiges Jahrhundertprojekt umgesetzt werden konnte, um die Bevölkerung vor den Gefahren von Überflutungen und Hochwasser zu schützen. Ich denke aber auch an die vielen Betroffenen, die sich durch notwendige Absiedelungen eine neue Heimat schaffen mussten“, sagte Kaineder.
Demonstration – Ablassen des Regenwassers der vergangenen Tage beim Pumpwerk in Labing/Mitterkirchen:
Kaineder machte sich auch vom 2019 fertig gestellten Hochwasserschutz St. Georgner Bucht ein Bild. Langenstein war 2013 mit 300 überfluteten Objekten im Bezirk Perg am stärksten betroffen. Das Wasser stand einen halben Meter höher als 2002. Auch in Luftenberg traf die Flut mehr als 100 Objekte.
Zur Sache
Der Machlanddamm schützt auf 36 Kilometern mehr als 22.000 Menschen vor Hochwasser. Von 2009 bis zum 2012 entstand um 182,5 Millionen Euro ein zusammenhängendes System aus Erddämmen in Naarn, Mitterkirchen, Baumgartenberg und Saxen. In Mauthausen und Grein verhindern Stahlbetonmauern und mobile Wände Überflutungen. Die jährlichen Kosten für Instandhaltung und Betrieb betragen 2,5 Millionen Euro. 2002 betrug der Hochwasser-Schaden im Bezirk Perg 500 Millionen Euro.
Das Hochwasser-Projekt St. Georgener Bucht wurde von 2015 bis 2018 errichtet. Auf einer Länge von rund 5,3 Kilometern entstand ein Schutz in Abwinden, Langenstein, Gusendorf und St. Georgen Süd. Tausende Menschen sind so vor Überflutungen sicher. Kernelement bildet eine Spundwand. Die Kosten beliefen sich auf 23,5 Millionen Euro.
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