Lebenstraum erfüllt: Ehepaar segelt um die Welt
Bewaffnet mit Watermaker, Solarzellen und dem Autopilot starteten St. Georgner 2009 eine Weltreise.
ST. GEORGEN/GUSEN. Auf ihrem 12,8 Meter langen Segelschiff Sanuk II umsegeln Eva (59) und Josef Öhlinger (62) mit der rot-weiß-roten Fahne die Welt. „Begonnen hat alles mit der typisch österreichischen Seglerkarriere“, lacht Josef Öhlinger. „Traunsee, Kroatien, Mittelmeer. Und irgendwann willst du weiter.“ 2009 wurde Öhlinger in den Ruhestand geschickt. Rasch war klar: Jetzt umsegeln wir die Welt. „Wir haben schon früher überlegt, auszusteigen, haben es wegen der Kinder aber nicht getan. Mit der Weltumseglung erfüllen wir uns einen großen Traum“, erzählt Eva mit leuchtenden Augen. „Es ist nicht die Reiselust, sondern der Reiz, fremde Kulturen kennenzulernen“, ergänzt Josef Öhlinger. Im Juli 2009 stachen sie in Split in See. Sie erzeugen Wasser und Strom, backen Brot und fischen. Die Atlantiküberquerung Richtung Karibik dauerte nur 15 Tage: Guter Wind. Exotisch ging es auf Tahiti beim Speerwerfen auf Kokosnüsse oder bei den Indianern auf den Marquesas zu. Auch wenn sich die beiden Zeit nehmen, die Welt kennenzulernen, übernachten sie immer am Schiff.
Den Finger fast verloren
Während der Fahrten muss in der Nacht immer jemand wach bleiben, alle drei Stunden wechseln sich Eva und Josef ab. Das sekundengenaue Aufpassen erledigt der Autopilot. Im Panama-Kanal hat er gestreikt. Dort hat sich Eva auch fast den Finger abgerissen. Zeit für Schmerzen blieb aber keine: Von den Galapagos-Inseln machte man sich auf die Reise zur längsten Segelstrecke der Welt ohne Land: 3000 Meilen zu den Marquesas-Inseln. „Wie wenn du von Wien nach Indien fährst, ohne Land, drei Wochen immer nur Wasser“. Das war es aber wert: „Die Marquesas sind einer der schönsten Plätze der Welt. Grün, üppig, Urwald, hohe Berge, Wasserfälle“. Zurzeit steht das Schiff auf Fidschi.
Angst vor den Piraten
Nach der Hurrican-Saison im April geht die Reise weiter: Papua Neuguinea, Bali, Thailand. „Wir sind noch drei Jahre unterwegs“, glaubt das Ehepaar. Richtig gefährlich wird es im Golf von Aden. Dort lauern die grausamen somalischen Piraten. Nicht anlegen durften die Segelnarren übrigens nur an einem Ort: Auf der Insel Laucala, der Privatinsel von Dietrich Mateschitz.
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