Jahressausstellung Heimatverein St. Georgen/Gusen
Lesenswert: 150 Jahre Ortsgeschichte in der Zeitung

Eifrig beim Auswählen und Ordnen für die Ausstellung ist das Team des Heimatvereins - bei Artikeln aus über 150 Jahren eine Mammutaufgabe. | Foto: Eckhart Herbe
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  • Eifrig beim Auswählen und Ordnen für die Ausstellung ist das Team des Heimatvereins - bei Artikeln aus über 150 Jahren eine Mammutaufgabe.
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Lange vor Fernsehen und Onlinemedien waren Zeitungen das  zentrale Informationsmedium für eine weit weniger mobile Bevölkerung als heute. Begriffe wie "Extrablatt" oder "druckfrisch" rühren aus dieser Zeit her. Im Rahmen seiner heurigen Sonderausstellung "Es stand in der Zeitung" lädt der Heimatverein St. Georgen/Gusen zu einer Reise durch Highlights seines umfangreichen Zeitungsarchivs aus über 150 Jahren. Am 7. Mai ist Premiere.

ST.GEORGEN/GUSEN. "Gerade die regionalen und lokalen Blätter waren die Knotenpunkte für Nachrichten: Unfälle, Mord und Totschlag, Feuer und Hochwasser, Aufreger und Skandale, Klatsch und Tratsch. Die Leute kamen ja bei weitem nicht so herum wie heute, wo selbst eine Reise auf die andere Seite der Erdkugel ganz normal ist.  Das überwiegende Lebensumfeld waren Heimatort und -region. Und die Zeitungen schöpften aus diesem üppigen Mikrokosmos. So finden sich viele mediale Schätze, die heutzutage wahrscheinlich gar nicht wahrgenommen würden", erzählt Ausstellungskurator Erhard Wansch.

Zeitungsstreifzug von 1870 bis heute

Die Mitglieder des Heimatvereins haben einen kurzweiligen Streifzug von den 1870er-Jahren bis herauf in unsere Tage zusammengestellt. Viele Zeitungen, darunter auch Vorgänger der BezirksRundSchau wie der Mühlviertler Bote, existieren längst nicht mehr, vermitteln aber anschaulich einstige Lebensrealitäten. In dramatischen Worten schildern die Reporter etwa den "Brudermord aus Liebe" oder das "Eisdrama von Langenstein", wo 1965 vier Schulkinder einbrachen und in der Gusen ertranken. Die Ära der großen Kriege und die Besatzungszeit spiegeln sich ebenso in den Blättern wie Aufreger aus der jüngeren Geschichte wieder lebendig werden. Tragische Unfälle etwa, oder die Brandserie um die Jahrtausendwende. Die giftmordende Bäckersgattin oder die skurrile Geschichte der Supermarktkassierin, die nebenbei einen gut gehenden Prostituiertenring managte. 
"Wer in eine längst vergangene Medienwelt abseits von Bildschirm und Smartphone eintauchen will, sollte sich unsere Ausstellung unbedingt ansehen. Und viel Zeit mitbringen - denn das Schmökern hat definitiv Suchtfaktor", rät Erhard Wansch augenzwinkernd.

Der erste Sonntag im Monat ist Zeitungstag

Jeden ersten Sonntag des Monats, außer August und Dezember, also am 7. Mai,  4. Juni, 2. Juli, 3. September, 1. Oktober und 5. November öffnet das Heimathaus für Zeitungsliebhaber und solche die es werden wollen jeweils von 9 - 12 und 14 - 17 Uhr.

Termine für größere Gruppen oder alternative Besuchszeiten können mit Peter Vogtenhuber (07237 3496), Gernot Halmdienst (0650 2121 141) oder Adelheid Buchner (07237 5769) vereinbart werden.

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