Noch mehr Schutz vor Hochwasser um Perg
Die schrecklichen Bilder vom Hochwasser 2002 und das erst vor wenigen Wochen über das Land hereingebrochene Hochwasser haben die Sensibilität und die Bereitschaft für neue Hochwasserschutzprojekte sicher beeinflusst und die Planung und Ausführung einiger Projekte auch beschleunigt.
Für gleich zwei Perger Projekte konnte vergangene Woche der Spatenstich über die Bühne gehen. Zum einen wurde die bereits vierte Maßnahme zur Renaturierung der regulierten Naarn bei Hauswiesen im Raum Perg in Angriff genommen. Die Bauzeit ist für Juli bis März 2014 festgelegt. Die Kosten belaufen sich auf 840.000 Euro wobei 60 Prozent der Bund, 30 Prozent das Land Oberösterreich und 10 Prozent der Wasserverband Machland trägt. Die Maßnahmen werden von der Aufweitung des Gerinnes bis hin zur Erhöhung der Fließdynamik und der Schaffung eines verbesserten Lebensraumes für Fauna und Flora beinhalten und das Gelände soll nach Fertigstellung als Spielplatz für Kinder, Radfahrer sowie als Freizeitraum der Bevölkerung dienen. „Einige Menschen meinen diese Maßnahmen, die allesamt ein nachhaltiger Hochwasserschutz sind, seien ein Luxus aber gerade das erst kürzlich stattgefundene Hochwasser hat uns wieder gezeigt, wie wichtig all diese Projekte sind“ sagt Landesrat Rudi Anschober.
Größtes Rückhaltebecken des Mühlviertels
Das zweite Projekt, das Rückhaltebecken Tobrabach, hätte bereits 2012 starten sollen, aber ein paar kleinere Probleme haben den Baubeginn verhindert. Umso größer war die Freude der Anrainer als nun der Spatenstich stattfand. „Es kann losgehen, alle Bewilligungen sind vorhanden“, teilte Bürgermeister Anton Froschauer den zahlreich erschienenen Anrainern freudig mit. Sie haben bei stärkeren Regen immer wieder zittern müssen, da der Tobrabach für Überschwemmungen und Überflutung der Keller sorgte. Das Rückhaltebecken mit einer Höhe von über elf Metern, Anfang Oktober ist Baubeginn, wird das größte dieser Art im Mühlviertel werden. Die Kosten von 1,6 Millionen Euro werden zu 56 Prozent vom Bund, 20 Prozent vom Land Oberösterreich, 9 Prozent von der Stadtgemeinde Perg und den Rest von den Nachbargemeinden, den Bundesbahnen und der Straßenverwaltung getragen. „Einen 100prozentigen Schutz vor Hochwasser gibt es nicht aber mit über 500 Projekten in Oberösterreich haben wir doch schon einiges erreicht“ sagt der Umwelt Landesrat, der aber auch den Klimaschutz nicht vergessen und auch hier weiterarbeiten will. Hochwasserschutz bedeutet auch Solidarität die besonders bei diesem Projekt, wo Politik, Behörden und Gemeinden mitwirken und zusammenarbeiten, zum Tragen kommt.
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