Biber-Schutz
"Planungs-Manko" bei Machland-Damm?

- hochgeladen von Michael Köck
Naturschutzbund OÖ kritisiert fehlende Biber-Schutzmaßnahmen
BAUMGARTENBERG. Zehn Biber dürfen in Mettensdorf getötet werden, weil sie dort eine Gefahr für den Machland-Damm darstellen – die BezirksRundschau berichtete.
Der Naturschutzbund OÖ reichte gegen den von der BH Perg erteilten Bescheid eine Beschwerde beim Verwaltungsgericht ein. Und drängt auf einen raschen Bau von Schutzmaßnahmen, um weitere Biber-Entnahmen – also Tötungen – zu verhindern. In einer Aussendung wird Kritik geübt: "Bereits vor Errichtung des Dammes haben wir des Öfteren darauf hingewiesen, dass der Einbau von technischen Schutzmaßnahmen gegen Grabeaktivitäten von Biber und anderen Tieren unerlässlich sein wird. Leider wurde bei der Errichtung darauf verzichtet." Die Naturschützer sprechen von einem "Planungs-Manko mit langwierigen Folgen". Denn: "Die risikoreiche und kostenintensive Wiederherstellung von unterminierten Dammböschungen wäre nicht mehr notwendig gewesen. Genauso wie der noch teurere nachträgliche Einbau von technischen Schutzmaßnahmen, die in Zukunft das Eindringen von Bibern oder anderen Tieren wie der Bisamratte in das unterirdische Fundament der Dämme verhindern soll." Die ausführliche Stellungnahme des Naturschutzbundes Oberösterreich finden Sie hier.
Das sagt Machland-Damm
Die BezirksRundschau bat die Machland-Damm GmbH um Stellungnahme. Wie Geschäftsführer Thomas Huber mitteilt, beinhalte "das auf Basis einer Umweltverträglichkeitsprüfung geplante und umgesetzte Hochwasserschutzprojekt Machland-Damm natur- und umweltschutzspezifische Maßnahmen mit Kosten in Millionenhöhe". Ergebnis seien Magerrasenhabitate, Streuobstwiesen, neu angelegte Donaubegleitgerinne mit Fischaufstiegen, Froschlaichplätze und viele weitere "sich großartig entwickelnde Maßnahmen". Es sei schade, dass diese Bemühungen öffentlich keine Erwähnung finden. Da der Naturschutzbund Oberösterreich Forderungen zur Umsetzung von Schutzmaßnahmen an die Machland-Damm Betriebs GmbH stelle, sehe man einer Finanzierungsbeteiligung "freudig entgegen".


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