Greiner Memorandum
Proteste gegen Stadtverbauung

Hier entstehen ein viegeschossiger Wohnkomplex und Geschäftsflächen Richtung Hauptstraße.  | Foto: Zinterhof
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  • Hier entstehen ein viegeschossiger Wohnkomplex und Geschäftsflächen Richtung Hauptstraße.
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GREIN. Es war eine Gemeinderatsitzung mit Emotionen und Potential. Das „Greiner Memorandum“, eine Denkschrift, verlesen von Anton Karner, dem ehemaligen technischen Geschäftsführer der HABAU Hoch- und Tiefbaugesellschaft m.b.H, könnte bei gelungener Umsetzung die Wogen glätten.

Gegen viergeschossige Verbauung
Über 40 Zuhörer waren gekommen. Durch die viergeschossigen Bauvorhaben in der Hauptstraße 27 (ehemaliger Stadt-Spar) und 28 (ehemals Laska) hat sich eine Gruppe Greiner Bürger gefunden, die ihre Sorgen und Bedenken zum Ausdruck brachten. Auch die Sozialdemokraten, die Freiheitlichen und Teile der Volkspartei sehen die neue Verbauung in der Innenstadt kritisch.

Das Problem

Die Innenstadt ist ein geschlossenes Baugebiet. Abstände sind nicht einzuhalten. Massiv kritisiert wird die viergeschossige Bauausführung, die vom Ortsplaner abgesegnet wurde. Karl Ebner, VP, der in der Hauptstraße wohnt: "Das ist ein absolutes ‚No-Go‘. Mit einem 4. Stock ist die Wohnqualität zerstört.“ Auch Christian Achleitner, FPÖ, wetterte gegen die beiden vierstöckigen Bauwerke und lehnte die Projekte im Namen seiner Fraktion strikt ab. Ein vierter Stock verdunkelt Räume, bringt aber den Investoren was.

"Verhässlichung und Verwüstung"

SPÖ Obfrau Fabiola Gattringer zitierte aus dem Schreiben von Paulus Wall, das an Bürgermeister Rainer Barth ging. Wall ist ehemaliger Mitarbeiter der Kulturdirektion des Landes und langjähriger Denkmalpfleger, schon einige Jahre im Ruhestand. In dem zweiseitigen Schreiben heißt es: „ Wenn man jetzt in der Gemeinde für eine mehrgeschossige Bebauung im Zentrum stimmt, wird das alte Ortsbild zerstört und künftigen Fehlplanungen dieser Art Tür und Tor geöffnet. Das bedeutet, dass letztlich aus finanziellen Erwägungen eine Verhässlichung und Verwüstung unseres historischen Erbes in Kauf genommen wird, die nicht mehr rückgängig zu machen ist. Es wird Beispielcharakter haben und bald folgen andere dieser Unsitte.“ Rainer Barth ist gerne bereit, mit Wall zu sprechen.

Fünf Forderungen
Am Ende der Diskussionen verlas Anton Karner das Greiner Memorandum:
1. Bauhöhe generell in der Innenstadt auf drei Geschoße beschränken.
2. Festlegung eines Bebauungsgrades-Verhältnis bebaute Fläche zu Grünfläche.
3. Einsetzung eines kommunalen Gestaltungsbeirates.
4. Verbindliche Stellplatzverordnung für neue Bauprojekte.
5. Zeitnahe Projektinformationen.

Anton Karner: Nur eine attraktive Innenstadt mit Nahversorgern, Dienstleistern, medizinscher Grundversorgung, attraktiven Wohnungen für Familien und Senioren, weiterentwickelt durch Architektur mit Augenmaß, welche die historische Bausubstanz stärkt, schafft Leben in alten Mauern.
Bürgermeister Rainer Barth versteht die Beschwerden. Er sagte zu, alle Beteiligen zusammenzuführen und Lösungen zu suchen.

Leserbriefe an:
perg.red@bezirksrundschau.com

"arcadia Grein"
Präsentiert wurde im Rahmen der Sitzung das Projekt „arcadia Grein“. Dabei wurde von anwesenden Gemeinderäten auf die Wichtigkeit eines Nahversorgers hingewiesen. Die Vertreter von „arcadia Grein“ betonten, dass man sich darum bemüht und es diesbezüglich Gespräche gibt. https://www.meinbezirk.at/perg/c-lokales/baeckerei-kaffe-und-lebensmittelgeschaeft-kommen_a5064268

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