Todesfall
Richter Dr. Rainer Nimmervoll, 43, verstorben.
PABNEUKIRCHEN, LINZ. Der Schock sitzt nicht nur in Pabneukirchen tief. Der aus Pabneukirchen stammende Richter für Strafsachen am Landesgericht Linz, Dr. Rainer Nimmervoll, 43, ist am 30. Jänner 2020 verstorben. Ein Krebsleiden beendete zu früh eine große Richter-Laufbahn. Die Verabschiedung findet am Freitag, 14. Februar, um 12 Uhr im Urnenhain Linz-Urfahr sattt. Es trauern seine Ehefrau, seine Eltern, Schwestern, Kollegen und Freunde.
Großes Fachwissen
Rainer Nimmervoll gab sein großes Fachwissen immer fundiert weiter. Er war Lehrer an der Hak in Linz-Auhof. Hier unterrichtete er Politische Bildung und Rechtskunde. Ob Strafrecht oder Zivilrecht. Nimmervoll konnte viele Beispiele aus seinem Richter-Alltag bringen und hatte damit aufmerksame Zuhörer und engagierte Diskutanten.
Rainer Nimmervoll war auch Universitätslektor an der Johannes Kepler Universität Linz. Regelmäßig erschienen von ihm Publikationen zu strafrechtlichen, vorwiegend strafprozessualen Themenstellungen. Nimmervoll war auch Vortragender in Aus- und Fortbildung von (angehenden) Richtern und Staatsanwälten, Rechtsanwälten, Notaren und Sachverständigen und Mitherausgeber der Fachzeitschrift „Journal für Strafrecht“ (Quelle: https://www.lindeverlag.at/person/rainer-j-nimmervoll-7912). Rainer Nimmervoll war auch Pressesprecher des Landesgerichts Linz.
Rainer Nimmervoll war seit seiner Schulzeit nach einem Unfall an den Rollstuhl "gefesselt". Seinen Lebensmut, seine Aufgewecktheit und sein Interesse an vielen Dingen hat er aber dadurch nie verloren. In der Hauptschule gab es noch keine Barrierefreiheit. Mitschüler schnappten den Rollstuhl und trugen, besser gesagt "flogen" Rainer über die Stiegen.
Persönliche Anmerkung: Rainer war eine Größe in seinem Berufsstand. Er blieb aber immer bescheiden. Seine Publikationen waren oft eine große Hilfe für Studenten und Kollegen. Und werden es auch noch in Zukunft sein. Zu einigen Prozessen hatte ich an Rainer Nimmervoll Anfragen. Er kannte mich noch als Lehrer an der Hauptschule Pabneukirchen und so hatten wir ein ausgezeichnetes Verhältnis. Was ich an ihm schätzte: Er konnte in einfachen Worten schwierige Sachverhalte erklären. An einen Satz am Ende eines Prozesse erinnere ich mich noch sehr gut als er sagte: „Wir sprechen nach bestem Gewissen Recht. Aber ob es richtig ist...“ RZ.
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