FamilienRundSchau
Schulbeginn: So glückt der Start ins neue Jahr

- „Der Schulweg ist nicht an einem Tag erlernt. Es braucht rund sechs bis zehn Wiederholungen, bis alle Gefahrensituationen auch als solche erkannt werden“, erklärt Arbö-Verkehrspsychologin Patricia Prunner.
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Gute Vorbereitung erleichtert Schulanfängern und Ferien-Rückkehrern den Einstieg ins neue Schuljahr.
BEZIRK PERG. Aufgrund des starken Verkehrsaufkommens vor den Schulen wurde in Ried in der Riedmark rechtzeitig vor Schulbeginn eine Elternhaltestelle errichtet. "Die Sicherheit unserer Kinder auf dem Schulweg ist uns ein großes Anliegen. Aufgrund der Vielzahl an Autos und Bussen, die zu den Stoßzeiten zur Schule fahren, ist es immer wieder zu gefährlichen Situationen gekommen. Wir freuen uns, dass die Gemeinde auf unsere Initiative hin eine Eltern-Haltestelle errichtet hat. Unsere große Bitte an die Eltern ist, dass sie diese auch nutzen!", so Natascha Dangl, Obfrau des Elternvereins Ried-Hochstraß.
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Vertrauen in der Familie pflegen
Sicher in der Schule angekommen, sind die Kleinen mit den nächsten Herausforderungen konfrontiert: "Die Schule stellt für Kinder einen sehr wichtigen Teil ihres Lebens dar. Darum ist es wichtig, dass sie sich dort auch emotional wohlfühlen. Dann haben sie genügend Energie, um den Lernstoff und die vielfältigen sozialen Herausforderungen, die die Schule mit sich bringt, bewältigen zu können", sagt Alexander Starzer, Geschäftsführer der Kinderfreunde Mühlviertel. "Eltern sollten Kindern vermitteln, dass sie nicht alleine sind und mit jedem Problem kommen können, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Kommunikation auf Augenhöhe nennen wir das." Gespräche würden Vertrauen und Verständnis füreinander schaffen, so Starzer.
"Schule ist die Arbeit der Kinder"
"Eltern sollten Kinder regelmäßig nach ihren Erlebnissen und Erfahrungen in der Schule fragen, aber auch selbst über den eigenen Alltag kindgerecht mit dem Nachwuchs sprechen." Er gibt zu bedenken: "Die Schule ist die Arbeit der Kinder. Diese Arbeit ist oft anstrengend und fordernd. Es hilft Kindern ungemein, wenn sie merken, dass die Eltern hinter ihnen stehen und es gegenseitiges Grundvertrauen gibt." Der Geschäftsführer der Kinderfreunde Mühlviertel rät deshalb, die Zeit zuhause so oft wie möglich als qualitativ wertvolle Familienzeit mit gemeinsamen Aktivitäten zu nutzen. Noch in den Ferien empfiehlt Starzer ein sanftes Auffrischen des Schulstoffs, unabhängig vom grundsätzlichen Lernerfolg der Kinder. Denn: "So gelingt der Einstieg leichter."
"Es ist ratsam, in der Woche vor dem Schulstart wieder fixe Rituale und Tagesabläufe einzuführen, zum Beispiel früher aufstehen und früher ins Bett gehen."
Alexander Starzer, Geschäftsführer der Kinderfreunde Mühlviertel
Schulweg vor Schulbeginn gemeinsam üben
„Der Schulweg ist nicht an einem Tag erlernt. Es braucht rund sechs bis zehn Wiederholungen, bis alle Gefahrensituationen erkannt werden“, erklärt Arbö-Verkehrspsychologin Patricia Prunner. Arbö OÖ empfiehlt: Gemeinsam mit den Kindern den sichersten Weg festlegen, das muss nicht der kürzeste sein. Auch wenn die Ampel „grün“ zeigt, muss sich das Kind vergewissern, dass es die Straße gefahrlos überqueren kann. Dabei stets die Perspektive der Kinder berücksichtigen, insbesondere deren tiefer liegendes Blickfeld. Eltern sollen den Kindern genau erklären, warum gewisse Verkehrssituationen gefährlich sind. Den Kindern auch im Alltag vorleben, wie man sich richtig auf der Straße verhält. Musik hören oder Handyspielen lenken vom Verkehrsgeschehen ab. Auf gute Sichtbarkeit achten, etwa durch Kinderwarnwesten, reflektierende Bänder oder Anhänger.
Elterntaxi lieber stehen lassen
"Ist eine gute Infrastruktur mit Schutzwegen, Ampeln oder nahe gelegenen Haltestellen gegeben, oder kann man gemeinsam mit dem Kind gehen oder Rad fahren, sollte das nach entsprechendem Schulwegtraining genutzt werden", findet ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. "Gut vorbereitet erlangen die Kinder mit anfänglicher Begleitung Verkehrskompetenz, Selbstständigkeit und Selbstvertrauen", so ihr Argument. Also: Je früher Verkehrssituationen geübt, wiederholt und bewältigt werden, desto sicherer bewegen sich Kinder später auch alleine im Straßenverkehr.


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