Seniorenbund im Bezirk Perg
"Senioren sind ein Schatz für die Gesellschaft"
Die Generation 60 plus wächst unaufhaltsam – eine Entwicklung, die uns vor Herausforderungen stellen wird.
BEZIRK PERG. Im Jahr 2040 wird jeder dritte Einwohner im Bezirk Perg über 60 Jahre alt sein. 2050 ist schon jeder zweite Wahlberechtigte ein Senior. Vor allem die Gruppe der Hochbetagten verzeichnet zukünftig enorme Zuwächse: Aktuell leben weniger als 600 Menschen mit über 90 Jahren im Bezirk, im Jahr 2050 dürften es mehr als 1.800 sein. "Die Senioren werden eine ganz bestimmende Gruppe der Zukunft sein", fasst Josef Pühringer, Obmann des OÖ Seniorenbunds (SB), die Zahlen zusammen. Er findet, es müsse ein Umdenken geben: "Senioren – das sind nicht die ‚Hatschatn', die am Stecken gebückt über den Perger Stadtplatz gehen. Die den ganzen Tag über ihre Krankheiten reden und die Wartezimmer der Ärzte belagern. Das sind Leute, die durch das Ehrenamt und ihr Engagement in der häuslichen Pflege der Gesellschaft sehr viel bringen. Sie sind keine Belastung, sie sind ein Schatz für die Gesellschaft!"
"Wenn eine Beihilfe nur digital anzusuchen ist, scheidet ein hoher Prozentsatz der Senioren aus, weil sie nicht mit der digitalen Welt aufgewachsen sind."
Seniorenbund- Landesobmann Josef Pühringer über Altersdiskriminierung
Das Ungleichgewicht in der Bevölkerung birgt große Herausforderungen, etwa in der Pflege: "Es kann kein Dauerzustand bleiben, dass 1.340 Betten in den oö. Altenheimen nicht besetzt werden können, weil das Personal fehlt", meint Pühringer. Der Seniorenbund als Interessensvertretung der Älteren verlangt eine Verstärkung der Personaloffensive sowie mehr Unterstützung für pflegende Angehörige. "Wenn es um Verhandlungen zu Pensionserhöhungen, Pflegegeld oder anderen Sozialleistungen geht, führt an den Senioren-Organisationen und deren Meinung kein Weg vorbei", ist Pühringer überzeugt.
Neuer Rekord: 5.055 Mitglieder im Bezirk Perg
Und diese Organisationen werden schlagkräftiger: Seniorenbund-Bezirksobmann Karl Grufeneder jubelt über 288 Neuzugänge im Vorjahr, die den historischen Rekord von über 5.000 Mitgliedern im Bezirk ermöglichen. Die größte Ortsgruppe ist aktuell Ried/Riedmark mit 360, gefolgt von Perg mit 356 Mitgliedern. Neben geselligen Aktivitäten, Veranstaltungen, Beratungsangeboten, Reisen und Kultur setzt der Seniorenbund heuer – wie im Vorjahr – auf das umfangreiche Thema "Sicher leben in den besten Jahren". Experten sollen Senioren etwa in Vorträgen und Schulungen darüber aufklären, wie sie Unfälle in den eigenen vier Wänden vermeiden, sich sicher im Straßenverkehr bewegen und gegen Kriminalität schützen können. "Wenn die Polizei bei einem Vortrag bildhaft beschreibt, wie so ein Enkeltrick konkret abläuft, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich hereinfalle, deutlich geringer", so SB-Landesgeschäftsführer Franz Ebner.
Senioren wollen mobil bleiben
Im Bezirk Perg kooperiert man mit der Fahrschule Nefischer, um über Fahrsicherheit und Fahrtüchtigkeit im Alter zu informieren. Senioren können vergünstigt Fahrstunden nehmen. "Wir sind ja interessiert daran, Enkeldienste oder Wege für den Partner weiterhin zu verrichten. 70 Prozent der Pflegebedürftigen im häuslichen Bereich werden von Senioren betreut. Daher ist es sehr wichtig, mobil zu bleiben, solange wir können", so Grufeneder.
Kommende Termine
- 15. Mai: Bezirksbildungsfahrt "200 Jahre Anton Bruckner"
- 15. Mai: Bezirks-Asphaltschießen in Rechberg
- 5. Juni: Rad- & Autosternfahrt nach Mitterkirchen
- 13. Juni: Bezirks-Sing- und Tanzfest, Stockhalle Ried
- 21. Juni: Bezirkswandertag Rechberg
- 11. Juli: 10 Jahre Seniorenmusik, Burg Klein Windhaag
- 12. September: Bundes- und Landeswallfahrt zum Mariendom Linz
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