Sicher unterwegs auf dem Schulweg

Chefinspektor Josef Hiesböck, Bezirkspolizeikommandant-Stellvertreter | Foto: BezirksRundschau/Plank
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BEZIRK (up). In gut zwei Wochen beginnt die Schule, für viele Kinder zum ersten Mal. Damit auch die Taferlklassler sicher in die Schule und nach Hause kommen, ist etwas Unterstützung nötig. "Autofahrer sollen langsam fahren und gegenüber den jungen und unerfahrenen Verkehrsteilnehmern besonders aufmerksam sein", appelliert ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Denn: "Kinder haben noch kein vorausschauendes Gefahrenbewusstsein. Sie erkennen Gefahren erst dann, wenn es meist schon zu spät ist." Fünf Schulwegunfälle mit Verletzten passierten 2014 im Bezirk. "Im Jahr davor waren es drei, 2012 vier. Das sind nicht viele, aber jeder ist einer zu viel", sagt Josef Hiesböck, stellvertretender Bezirkspolizeikommandant.

Eltern sollen in den Wochen vor Schulbeginn den Weg gemeinsam mit ihren Kindern üben. "Wichtig sind die markanten Punkte, an denen man die Straße queren muss. Dort am besten niederknien und sich so in die Position des Kindes begeben. Sieht man von dieser Höhe aus die kommenden Autos oder wäre es besser, weiter vorne oder weiter hinten über die Straße zu gehen", erklärt der Chefinspektor. Eltern sollten nichts voraussetzen. Kinder können Geschwindigkeiten und Entfernungen, besonders bei bewegten Objekten wie Autos, nicht einschätzen. "Es wäre gut, wenn Kinder die Notrufnummern kennen und wichtige Verkehrszeichen wie jene für Gehweg, Schutzweg und Radweg. Da immer weniger Kinder zu Fuß gehen, muss man erklären und üben, wie man sich beim Aussteigen aus dem Auto oder dem Schulbus verhält", so Hiesböck.

Nicht zu unterschätzen ist die Vorbildfunktion der Erwachsenen, ihr Verhalten beim Autofahren und als Fußgänger. Zu Schulbeginn und rund um Weihnachten setzt die Polizei auf Schwerpunktaktionen im Umkreis der Schulen. "Dabei schauen wir uns besonders an, ob die Kinder im Fahrzeug vorschriftsmäßig gesichert sind", kündigt Hiesböck an. Mangelhafte Kindersicherung ist ein Vormerkdelikt, das zum Führerscheinentzug führen kann.

Eine Gefahr am Schulweg sind auch Fremde, die das Kind zum Einsteigen ins Auto überreden wollen. "Dem Kind einschärfen, dass es nie mit Fremden mitfahren darf. In so einem Fall soll das Kind zum Beispiel in eine Bank oder ins Gemeindeamt gehen und dort um Hilfe bitten." Ein Dorn im Auge sind ihm Eltern, die ihrem Nachwuchs bei Fehlverhalten mit der Polizei drohen. Hiesböck: "Ich bin nicht der Krampus! Kinder sollten wissen, dass die Polizei immer und überall hilft, dass man Polizisten jederzeit ansprechen darf."

Für einen sicheren Schulweg

ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger gibt Ratschläge, wie Sie Ihr Kind fit für den Schulweg machen.

Vorab den sichersten Schulweg feststellen und wiederholt üben. Der kürzeste Weg ist nicht immer der sicherste. Bei der Erklärung des Weges müssen Eltern das Blickfeld der Kinder berücksichtigen: Kinder werden oft von Gegenständen und Fahrzeugen am Straßenrand verdeckt.

Für Sichtbarkeit sorgen: Mit heller, bunter Kleidung sowie reflektierendem Material.

Ablenkungen besprechen, Gefahren aufzeigen, richtige Verhaltensweisen erklären.

Auf Vorbildwirkung achten: Kinder neigen zum Nachahmen. Beispielsweise vorzeigen, wie man sich beim Verlassen des Schulbusses, bei Ampeln, Zebrastreifen oder Toreinfahrten richtig verhält.

Kinder am Schulweg beobachten. Das Kind sollte erst dann alleine zur Schule gehen, wenn sich die Eltern davon überzeugt haben, dass es sich auf der Straße richtig verhält.

Vorteilhaft ist es auch, sich mit anderen Eltern zusammenzuschließen, deren Kinder den selben Schulweg haben.

Bringt man das Kind mit dem Auto in die Schule: Richtiges Verhalten beim Ein- und Aussteigen erklären. Kinder immer zur Gehsteigseite hin aussteigen lassen. Der Kindersitz muss auf der richtigen Seite angebracht sein. Beim Abholen nie auf der gegenüberliegenden Seite warten. Die Kinder stürmen aus der Schule und rennen oft ohne auf den Verkehr zu achten über die Straße.

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