Streit um Schuldfrage

- <b>Risikokulturen wie Mais</b> oder Rüben auf Hanglagen führen laut SPÖ zu massiven Vermurungen.
- Foto: FF Mauthausen
- hochgeladen von Michael Köck
Nach Überflutungen durch Unwetter wird über eine Mitschuld der Landwirtschaft diskutiert.
BEZIRK (red). SPÖ-Landtagsklubchefin Gertraud Jahn und die Landes-SPÖ fordern strengere Richtlinien für landwirtschaftliche Flächen wie eine verpflichtende Fruchtfolge auf Hängen und ein Verbot des Anbaus von Risikokulturen wie Mais auf Hanglagen. Die Wasseraufnahmefähigkeit des Ackers solle durch Zwischenfruchtanbau, Versickerungsmulden oder Querbewirtschaftung gestärkt werden. Zudem sollen Grünstreifen an exponierten Lagen und Hängen eingeführt werden. Ins selbe Horn bläst Mauthausens Ortschef Thomas Punkenhofer: "Viele Schäden hätten sich durch diese Maßnahmen vermeiden lassen. Durch senkrechte Bearbeitung der Felder wurde das Wasser im Mai noch mehr beschleunigt."
Die Bauern fühlen sich von der SPÖ zu Unrecht als Hauptverursacher hingestellt: Bei Unwettern hätte die Landwirtschaft den größten Schaden. Durch Erosionsschutz und Begrünung würden Landwirte einen großen Beitrag zum Schutz des Bodens vor Wind- und Wassererosion leisten. Und weiter: "Die Bodenverdichtung von Äckern und Wiesen kann nicht alleine als Ursache für Überflutungen gelten. Viel problematischer sind Fehler in der Raumplanung, bei der Pflege der Wasserläufe und die Versiegelung durch Häuser, Straßen und Industrie", so Landesrat Hiegelsberger.
Bauernbund fühlt sich zu Unrecht beschuldigt
"Die SPÖ verunglimpft uns zu Unrecht als Hauptverursacher", schimpft der Bauernbund. Gerade bei extremen Unwettern hätte die Landwirtschaft den größten Schaden zu verzeichnen. "Das Agrarumweltprogramm, an dem drei Viertel aller Landwirte und fast 90 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche enthalten sind, steht für eine umweltschonende Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen", so Landesrat Max Hiegelsberger. Durch Erosion- und Begrünung würden Landwirte einen großen Beitrag zum Schutz des Bodens vor Wind- und Wassererosion leisten. Und weiter: "Die Bodenverdichtung von Äckern und Wiesen kann nicht subsummierend als Ursache für Überflutungen gennant werden. Viel problematischer sind Fehler in der Raumplanung, bei der Pflege der Wasserläufe und die rasante Versiegelung des Landes durch Häuser, Straßen und Industrie. In Österreich werden täglich 15 Hektar Boden zubetoniert", so Hiegelsberger.


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