Was in der Donau alles herumschwimmt

Markus Mayr vom Kraftwerk Abwinden-Asten kümmert sich mit Kollegen um den Müll.
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LUFTENBERG, MITTERKIRCHEN (mikö). Die BezirksRundschau berichtete über den 2,25-Meter-Wels, der beim Kraftwerk Abwinden-Asten geborgen wurde – siehe Bericht. Der Riesenfisch ist aber nur ein besonders kurioser Fund. Tatsächlich holen Kraftwerks-Mitarbeiter wie Markus Mayr täglich Unmengen an Treibgut und Müll – vor allem Schwemmholz und Plastik – aus dem Wasser. Keine Seltenheit stellen unangenehm riechende Tierkadaver von Rehen, Wildschweinen und Bibern dar. Auch Haustiere werden immer wieder mit dem Greifer herausgefischt. Trotzdem ist die Erleichterung groß, wenn es sich "nur" um ein Tier handelt. "Praktisch jede Wasserleiche taucht bei einem Kraftwerk auf", sagt Verbund-Pressesprecher Florian Seidl.

Bereits 45 Wasserleichen

In Abwinden-Asten gab es seit 1978 rund 45 Wasserleichen. "Am Anfang haben wir eine Zulage bekommen, wenn es eine Leiche gab", erinnert sich Mayr. Bei der letzten Leiche im Vorjahr war sogar die Cobra mit einem Boot vor Ort. Auf Verlangen gibt es für die Mitarbeiter nach einem Leichenfund eine spezielle Betreuung.

"Leute sind so unverschämt wie früher"

Ob die Leute heute weniger Müll in die Donau werfen? Mayr schüttelt den Kopf: "Die Leute sind nicht umweltbewusster geworden. Sie sind so unverschämt wie früher, viele entsorgen nach wie vor heimlich im Wasser oder in den Auen." Dabei handelt es sich zum Beispiel um Fernseher, Kühlschränke und Reifen. Erst kürzlich entsorgte jemand ein fast komplettes Wohnzimmer nahe des Kraftwerks. Häufig angeschwemmt werden aber auch Flaschenpost von Schulkindern, Tennis- und Fußbälle. Auch heikle Dinge wie Ölfässer oder weggeworfene Kanister können vorkommen. Beim Hochwasser 2013 wurden gar leere Bierfässer angeschwemmt, die einer Brauerei abhanden gekommen waren. Das angeschwemmte Holz kommt in erster Linie von den Zubringern – im Falle des Kraftwerks Abwinden-Asten von der Traun, in Wallsee-Mitterkirchen von der Enns. Der Müll wird von einer Entsorgungsfirma geholt. "Die Donau hat ein anständiges Gefälle, am Grund wandert alles. Sogar schwere Plastikteile oder Autowracks werden zerrieben", so Seidl.

Situation bei Hochwasser

Die Menge an Müll hängt mit dem Wasserstand zusammen, weil so der Müll vom Ufer ins Wasser geschwemmt wird. 2015 hatte die Donau eine schwache Wasserführung. In Österreich wurden von Verbund-Kraftwerken 10.900 Tonnen Treibgut herausgefischt. Im Hochwasserjahr 2013 waren es 37.000 Tonnen. "Wobei die Situation in Oberösterreich bei Hochwässern nicht so dramatisch ist, weil die Wehrfelder geöffnet werden", sagt Florian Seidl. Das Kraftwerk Altenwörth in Zwentendorf sei dann besonders stark betroffen.

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