Wohnoase wird billiger

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PERG. Im August hat der Bau der Wohnoase begonnen – mit der Fertigstellung ist im Spätherbst 2014 zu rechnen. Insgesamt werden 32 betreute Wohnungen errichtet. "Wichtig ist die Unterscheidung zwischen betreut und betreubar. Betreubar heißt, die Wohnung ist barrierefrei und es gibt pro Wohnung für zwei Stunden im Monat eine Ansprechperson vor Ort, also bei zehn Wohnungen wäre wöchentlich fünf Stunden jemand vor Ort. Bei den betreuten Wohnungen in der Wohnoase ist täglich jemand von früh bis spät da und wir arbeiten gerade auch an einem Freiwilligendienst für die Nacht. Außerdem gibt es die Pakete mit Grundversorgung und Zusatzleistungen", erklärt Elfriede Reindl, Leiterin der Gesundheits- und Sozialdienste im Bezirk.

Ziel ist auch, dass die Wohnoase Perg ein Haus der Begegnung wird. Ein Arzt, genauer ein Urologe, der derzeit in Schwertberg ordiniert, sowie ein kleines Gastronomie-Tagescafe sind bereits fix eingemietet. Straßenseitige Geschäftsflächen im Erdgeschoß im Ausmaß von rund 250 Quadratmetern sind noch zu vergeben. In den nächsten Wochen werden mit den ersten Wohnungsmietern die Verträge abgeschlossen.

Walter Besenbäck, Geschäftsführer der GLS und Hauseigentümer: "Dieses Projekt ist mir ein persönliches Anliegen und es freut mich, dass es uns gelungen ist, die reinen Mietkosten für die Wohnung unter sieben Euro pro Quadratmeter zu halten. Insgesamt belaufen sich die Wohnungsmietkosten inklusive Betriebskosten und allgemeinen Hauskosten für eine Wohnung mit Loggia und rund 58 Quadratmetern auf monatlich zirka 740 Euro, die mit Wohnbeihilfe auf etwa 580 Euro reduziert werden können. Die Preise wurden nach unten adaptiert, indem die Allgemeinflächen etwas reduziert wurden."

"In den vergangenen Monaten haben unsere Rotkreuz-Mitarbeiter zahlreiche Gespräche mit Interessenten geführt. Dabei wurde immer wieder der Wunsch geäußert, für Menschen mit keiner oder einer geringen Einschränkung ein entsprechendes Angebot zu gestalten. Aus diesem Grund wurde das Betreuungsangebot auf ein mehrstufiges Konzept umgeändert. Neben einem obligatorischen Grundleistungspaket, das durchaus eine Rundumsorge bedeutet, werden drei Betreuungspakete angeboten", erklärt Rotkreuz-Bezirksgeschäftsleiter Christian Geirhofer.

Im Grundleistungspaket sind Leistungen enthalten, die zur Unterstützung und Sicherheit der Bewohner dienen, als auch die Hausgemeinschaft und die sozialen Kontakte fördern. So z.B. Beratung, Hilfe und Unterstützung des Alltags, wie kleine technische Unterstützungen, Terminvereinbarungen, Vermittlung von Dienstleistungen, Hilfen bei allen Anträgen etc. Seniorengymnastik, Gedächtnistraining, Freizeitangebote, Ausflüge und Einkaufsfahrten, Management des Wellnessbereiches sind ebenfalls im Grundleistungspaket enthalten. Aber auch Wohnungsversorgung bei Urlaub und Krankenhausaufenthalt, Versorgung von Kleintieren in Abwesenheit usw.

In Ergänzung zum Grundleistungspaket können wahlweise verschiedene Zusatzpakete bezogen werden. Hier werden Leistungen wie Unterstützungen (Körperpflege, An- und Auskleiden, Körperpflege, Mahlzeitenvorbereitung, Medikamentenorganisation, Besorgungen usw.) angeboten. Auch ein Wäsche- und Reinigungspaket steht zur Auswahl.

Das neue Modell: Das Grundpaket kostet 210 Euro, das Zusatzpaket mit 10 Stunden 200 Euro, jenes mit 20 Stunden 390 Euro. Die Zusatzpakete können auch monatsweise dazugebucht werden, zum Beispiel wenn nach einem Spitalsaufenthalt mehr Unterstützung nötig ist.
Im alten Modell gab es eine fixe Betreuungspauschale von zirka 430 Euro (480 für Paare) im Monat. Optional: Pflegepauschale 150 Euro und Reinigungspauschale 120 Euro pro Monat.

"Wir glauben, dass wir damit ein Versorgungspaket geschnürt haben, das einerseits den Bedürfnissen von Senioren und betreuungsbedürftigen Mitmenschen gerecht wird und andererseits auch für Menschen mit geringerem Pensionsbezug leistbar wird", ist Geirhofer überzeugt.

"Ich bin froh, dass wir mit diesem strukturierten Angebot all jene Kritiker beruhigen können, die meinen, dass sich Menschen mit geringem Einkommen diese neue Wohn- und Betreuungsform nicht leisten können. Denn die Berechnungen des Roten Kreuzes zeigen, dass auch Bezieher von Ausgleichszulagen - das sind Menschen mit keiner ausreichenden Eigenpension - sich dann diese Wohn- und Betreuungsform leisten können, wenn sie mindestens Pflegegeld der Stufe 1 beziehen", so Bürgermeister Anton Froschauer. Die von der Stadt Perg übernommene Ausfallshaftung ist von der Änderung der Betreuungspakete nicht betroffen. "Sie bleibt, die Summen werden angepasst, aber der Rest bleibt wie ausgemacht", so Froschauer.

"Mit der installierten Rufhilfe ist rund um die Uhr Sicherheit gegeben. Wir möchten jedoch auch während der Nachtstunden eine Anwesenheit im Haus sicherstellen. Dazu brauchen wir freiwillige Helfer. Wir freuen uns, wenn sich Interessierte bei uns melden", ruft die Bezirkskoordinatorin der Sozialen Rotkreuz-Dienste Elfi Reindl zur freiwilligen Mitarbeit auf.

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Foto: Cityfoto
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