Volkshilfe Perg
Arbeitslose aus dem Niedriglohnsektor: "Für sie ist die Situation eine Katastrophe"
Der Aktionstag "Tag der Arbeitslosen" am 30. April hat 2020 wegen Corona eine neue Dimension bekommen, schreibt die Volkshilfe Perg in einer Aussendung. Allein im Bezirk Perg waren Anfang April knapp 2.100 Menschen arbeitssuchend. Die Volkshilfe fordert für sie rasche Hilfe durch höheres Arbeitslosengeld und setzt sich für ein bedingungsloses Grundeinkommen ein.
BEZIRK PERG. Karl Weilig, Vorsitzender Volkshilfe Perg, sagt: „Bereits vor COVID-19 waren 14,3 Prozent der österreichischen Bevölkerung armutsgefährdet. Nun haben die Auswirkungen der Corona-Krise den größten Anstieg an Arbeitslosen in der Geschichte der Zweiten Republik gebracht. In solchen außergewöhnlichen Zeiten braucht es außergewöhnliche Maßnahmen."
Weilig verweist darauf, dass alleine im Bezirk Perg Anfang April knapp 2.100 Männer und Frauen arbeitslos waren. „Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein erschreckendes Plus von 90 Prozent."
Erhöhung des Arbeitslosengeldes
Da für viele dieser Menschen die Gesundheitskrise zu einer "Überlebenskrise" werden könnte, fordert Weilig rasche Hilfe. „Nun arbeitslos gewordene Beschäftige aus dem Niedriglohnsektor können vom Arbeitslosengeld kaum leben. Sie sind schon vorher kaum über die Runden gekommen, für sie ist die Situation eine Katastrophe. Wir brauchen daher für diese Menschen dringend eine Erhöhung der Nettoersatzquote von derzeit 55 auf 80 Prozent."
Bedingungsloses Grundeinkommen
Helfen würde den Menschen im Land auch – so die Volkshilfe – die schnelle und unbürokratische Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle Männer und Frauen mit Hauptwohnsitz in Österreich. „Das ist ein Gebot der Stunde und würde nicht nur den sozialen Absturz Tausender und massive Privatverschuldung verhindern, sondern gleichzeitig die Kaufkraft im Land erhalten“, so Weilig. „Das bedingungslose Grundeinkommen würde den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken und alle Menschen würdevoll durch diese extrem schwierige Zeit bringen."
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