Positivbeispiel Naarn
Caritas fordert mehr Personal in den Kindergärten

- Naarner Pfarrcaritas-Kindergartenleiterin Petra Hetzmannseder, Caritas-Vorstandsmitglied und Vorsitzende der Erhalterkonferenz Edith Bürgler-Scheubmayr und Naarner Elternvertreterin Johanna Froschauer (von links).
- Foto: Caritas
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Caritas fordert Finanzierung von dritter Betreuungskraft für Kindergartengruppen – in Naarn zahlt Gemeinde.
NAARN, OÖ. Die Caritas OÖ warnt vor einem „stark zunehmenden Fachkräftemangel“ in heimischen Kinderbetreuungseinrichtungen. Viele Mitarbeiter würden nach der Ausbildung gar nicht mehr in den Beruf einsteigen oder ihn nach kurzer Zeit wieder verlassen. Den Hauptgrund sieht die "Erhalterkonferenz", die die Träger aller kirchennahen Kinderbetreuungseinrichtungen mit 3.000 Mitarbeitern und 20.000 Kindern vertritt, in der zu geringen personellen Ausstattung. Diese führe zu Überlastung und Überforderung. Von der öffentlichen Hand gebe es „zu wenig Finanzmittel für ausreichend Personal“, sagt Edith Bürgler-Scheubmayr, Vorsitzende des Kuratoriums kirchlicher Kinderbetreuungseinrichtungen.
Grund für den Gang an die Öffentlichkeit
Grund für den Aufschrei: Eine Vereinbarung zwischen Bund und Ländern. Dieser zufolge werden Mittel für eine dritte Betreuungskraft für Kindergartengruppen nur befristet für maximal drei Jahre finanziert. Jene Einrichtungen, die die Förderung bereits erhalten haben, bekommen sie nicht mehr.
"Arbeitszufriedenheit ist hoch"
In Naarn, wo die Gemeinde eine dritte Kraft dauerhaft finanziert, ist Petra Hetzmannseder Leiterin des Pfarrcaritas-Kindergartens: "Wir können die Kinder in guter Qualität betreuen und die Arbeitszufriedenheit ist hoch, was viele positive Auswirkungen hat: Wir haben eine sehr geringe Personalfluktuation, Mitarbeiterinnen kommen nach der Karenz gerne wieder zu uns zurück und es gelingt uns gut, Mitarbeiterinnen langfristig zu binden, was eine beständige Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität garantiert." Ein gutes Argument für die Finanzierung durch die Gemeinde sei die Kostenanalyse. Diese belege, dass der finanzielle Mehraufwand für zusätzliche Mitarbeiter überschaubar sei. "Denn wenn bei zwei Mitarbeiterinnen eine Person krankheitsbedingt ausfällt, muss eine externe Vertretung bezahlt werden, bei drei Mitarbeiterinnen nicht."
Gut für kindliche Bindung
Ähnlich sieht es Elternvertreterin Johanna Froschauer: "Im Gegensatz zu zwei Mitarbeiterinnen ist bei drei Kräften Kontinuität und Stabilität gegeben – auch wenn einmal eine Person ausfällt. Diese Stabilität ist wichtig, damit die Kinder sich gut auf erste Bindungsprozesse auch außerhalb der Familie einlassen können."
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