Gusenbauer-Jäger: Ziel muss die „Gemeinsame Schule der 10 bis 14-Jährigen“ sein
Gusenbauer-Jäger: Ergebnisse der Bildungsstandardstestung richtig interpretieren
SCHWERTBERG. Die Neue Mittelschule als gescheitert abzuqualifizieren, nur weil die Ergebnisse der getesteten NMS nicht wesentlich besser als die Ergebnisse der herkömmlichen Hauptschulen und die Ergebnisse der Gymnasien – natürlich – besser sind, da sei schlicht und einfach falsch, meint Nationalrats-Abgeordnete Marianne Gusenbauer-Jäger. Sie ist Mitglied des Unterrichtsausschusses im Parlament und daher mit der Thematik unmittelbar befasst.
Gusenbauer-Jäger: „Man darf nicht außer Acht lassen, dass nur eine kleine Anzahl von NMS , nämlich die der Generationen 1 und 2, bei der Testung dabei waren. Und die ersten Neuen Mittelschulen waren vorwiegend NMS im städtischen Bereich, die wegen der hohen Abwanderungsquote in die Gymnasien oftmals zu Restschulen verkommen waren. Diesen Pioniere auf dem Weg zur gemeinsamen Schule gebührt höchstes Lob anstelle von Vorwürfen, sie haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten Großartiges geleistet. Inzwischen ist die Neue Mittelschule Regelschule geworden und der weitaus größte Teil der Hauptschulen sind bereits Neue Mittelschulen, nur die vielen NMS waren bei der Testung noch nicht dabei, da ausschließlich die 4. Klassen getestet wurden und auf 4. Klassen konnten nur die zitierten NMS der Generationen 1 und 2 verweisen. Wirklich aussagekräftige Schlüsse auf die Bildungsqualität in den Neuen Mittelschulen werden erst Testungen liefern, wenn es tatsächlich nur noch Neue Mittelschulen gibt. Und selbst dann wird es immer noch Unterschiede geben, vor allem solange es nach wie vor AHS und NMS gibt. Logischerweise sitzen in NMS- Klassen auch mehr weniger begabte Schüler/innen als in den Gymansien."
Und weiter: „Unser Ziel ist und bleibt die gemeinsame Schule der 10- bis 14-Jährigen, denn nur sie garantiert gleiche Bildungschancen für alle. Es muss endlich Schluss sein mit der Vererbbarkeit der Bildung, d.h. Kinder aus einem gebildeten Elternhaus gehen ins Gymnasium, während Kinder aus bildungsferneren Schichten dieser Weg verwehrt wird. Daran führt kein Weg vorbei. Solange wir uns als eine der ganz wenigen Länder Europas dieses diskriminierende System von 2 Schultypen nebeneinander – AHS und NMS- für die gleiche Zielgruppe, nämlich die 10- bis 14- Jährigen noch leisten, werden wir bei Bildungsstandardtests immer unterschiedliche Ergebnisse haben."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.