'Rotes Kreuz wird im Herz getroffen'

"Der Zivildienst ist ein System, das sich bewährt hat, und ich bin froh, dass es ihn gibt", meint Leo Pochlatko. | Foto: Rotes Kreuz
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  • "Der Zivildienst ist ein System, das sich bewährt hat, und ich bin froh, dass es ihn gibt", meint Leo Pochlatko.
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BEZIRK. "Ohne Zivildiener ist der Rettungsdienst nicht aufrecht zu erhalten", ist Leo Pochlatko, Bezirksgeschäftsleiter des Roten Kreuzes, überzeugt. "Unsere 30 bis 35 Zivis im Jahr sind vollwertige Mitglieder, sie leisten vollverantwortlich Dienst. Ich weiß nicht, wie ich die 17 bis 18 Autos am Tag besetzen soll. Da wird das Rote Kreuz im Herz getroffen. Denn am Tag arbeiten hauptsächlich die Hauptberuflichen und die Zivis, die Ehrenamtlichen machen eher Nacht- und Wochenenddienste", so Pochlatko. Im Februar kommen acht neue Zivildiener. "Mit denen kann ich planen, neun Monate lang. Beim freiwilligen sozialen Jahr kann man jederzeit aussteigen. Wir wissen nicht, was auf uns zukommt. Das jetzige System kennen wir, es hat sich bewährt." Überdies seien die Zivildiener auch eine bedeutende Quelle für den ehrenamtlichen Dienst. "95 Prozent bleiben uns als Freiwillige erhalten. Uns würde es sehr, sehr wehtun, wenn die Befragung gegen den Zivildienst ausgeht. Man muss dann überlegen, wie es weitergeht. Entweder wir brauchen mehr Hauptamtliche, das wird teurer, oder wir besetzen weniger Rettungsautos", blickt Pochlatko in die Zukunft.
"Es ist eine wertvolle Erfahrung für junge Menschen, wenn sie eine Zeitlang im Sozialbereich arbeiten", meint Lothar Pühringer von der Lebenshilfe Grein, 1985 selbst Zivildiener.

Umgang mit Klienten lernen
"Die Zivis sind eine Bereicherung für die Klienten und umgekehrt. Die Burschen lernen den Umgang mit Behinderten, wodurch sich im Lauf der Zeit auch deren Bild in der Öffentlichkeit gewandelt hat. Heute ist es nichts Besonderes mehr, mit unseren Klienten durch den Ort zu spazieren", sagt Pühringer. Und: "Mir ist wichtig, dass der Zivildienst bleibt." Seit mehr als 25 Jahren sind Zivildiener auch in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen tätig. Sie arbeiten im Bereich Besucherinformation in Mauthausen, in der Gedenkstätte Gusen sowie in der Verwaltung, Administration und Instandhaltung. Zurzeit beschäftigt man fünf Zivildiener, im Februar kommen 15 neue. "Wenn es keine Zivildiener mehr geben würde, wäre das mit zusätzlichem Kostenaufwand verbunden. Auch unser Leistungsangebot müssten wir einschränken", sagt Harald Hutterberger, Verwaltungsleiter der Gedenkstätte Mauthausen. Der größte Teil derjenigen, die später Führungen durch die Gedenkstätte abhalten, wird aus Zivildienern rekrutiert. "Diese haben schon eine Ausbildung und bekommen danach eine noch fundiertere Ausbildung", so Hutterberger. Die Zivildiener seien auch wertvolle Botschafter gegenüber Dritten.

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