Stadttheater Sanierung und Zubau
"Vernichtende Kritik herauszulesen"

Hans-Jürgen Schaurhofer, SP Gemeinderat in Grein.   | Foto: Zinterhof
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GREIN. In einem Schreiben der Sozialdemokraten Grein an die BezirksRundschau werden Themen der jüngsten Sitzung des Gemeinderates aufgegriffen und scharf kritisiert. Drei Themen treiben die Sozialdemokraten zur Weißglut:
1.
Ein Geldfluss ohne vorherigen Gemeinderatsbeschluss an den Planer für die Sanierung und Zubau des Stadttheaters.
2. Ein überaus kritisches Urteil des Landeskulturbeirats, Fachbeirat V: Architektur, Denkmalpflege, Ortsbildpflege, zum Thema Sanierung und Erweiterung des Stadttheaters. Dieses Schreiben "entdeckten" jetzt die Sozialdemokraten und trugen es im Gemeinderat vor.
3
. Die Greiner Soziademokraten kritisierten neuerlich scharf, dass das Thema Stadttheater nicht in einem Ausschuss, sondern nur in einer Arbeitsgruppe behandelt wird.

Gemeinderat Hans Jürgen Schaurhofer: „Die Stadtgemeinde Grein hat an einen Architekten eine Honorarsumme von etwa 80.000 Euro ausbezahlt. Der dafür nötige Gemeinderatsbeschluss wurde in der darauffolgenden Gemeinderatssitzung mit den Stimmen der ÖVP und FPÖ gefasst. Begründet wurde diese Vorgehensweise damit, dass der Gemeinde bei späterer Auszahlung negative Folgen, Gerichtsanhängigkeit und der Verlust von Werknutzungsrechten gedroht hätten. Ich vermute, dass hier gegen Bestimmungen der Gemeindeordnung verstoßen wurde und habe dies in der Sitzung des Gemeinderates deutlich geäußert und eine 'rechtliche Überprüfung' angekündigt. Architekt und Stadt Grein verkehrten zuletzt nur mehr über Anwalt.“

Landeskulturbeirat: "Kulturelle Bedeutung des Stadttheaters nicht wahrgenommen"

 
In einem Schreiben des Landeskulturbeirats an die Stadt Grein, das ein SP-Gemeinderat per Zufall in Akten fand, ist aus Sicht der Sozialdemokraten "eine vernichtende Kritik" herauszulesen. Zur ausgeschriebenen Aufgabe des Geralplaners/-managers für die Sanierung des Stadttheaters und Errichtung des Zubaus wird unter anderem geschrieben: "Die Vergabekriterien stellen in erster Linie den Anbotspreis und zweitrangig einige sachliche Kriterien in den Mittelpunkt. Künstlerische Qualifikationen fehlen völlig. Dies zeigt, dass die kulturelle Bedeutung des Gebäudes von den Beteiligten offensichtlich nicht wahrgenommen wird. … Um ein diesem in OÖ hochbedeutenden Bau entsprechendes Ergebnis der Realisierung sicherzustellen, wäre ein Verfahren auszuloben, das die geistige Leistung ‚Planung‘ nicht dem Preiswettbewerb, sondern dem Qualitätswettbewerb überlässt. Eine Vergabekommission aus unabhängigen Fachleuten sollte für die Stadtgemeinde Grein die künstlerische Qualifikation der Planer beurteilen.“

"An Gemeindegremien vorbei"

Den Sozialdemokraten stört massiv, dass die Sanierung und der Zubau beim Stadttheater nicht in einem Ausschuss behandelt werden. Schaurhofer: „Es wird passieren, dass die absolute GR-Mehrheit noch stärker an den offiziellen Gemeindegremien vorbei arbeitet. In 'Arbeitsgruppen', das sind nach Ermessen durchgeführte Besprechungen, meist ohne Protokoll und Abstimmungen, oft in sehr rauem Umgangston mit Kritikern, wird etwas erörtert. Im Greiner Kulturbereich ist das derzeit jedenfalls so.“

Das sagt der Bürgermeister dazu

Die BezirksRundschau ersuchte Bürgermeister Rainer Barth um eine Stellungnahme zu den SP-Vorwürfen.
Rainer Barth: "Hinsichtlich Sanierung Stadttheater wurden alle Beschlüsse durch die zuständigen Gremien gefasst. Durch die besondere Wichtigkeit des Projektes wurde zusätzlich eine eigene Arbeitsgruppe mit allen Fraktionen ins Leben gerufen, damit alle Fraktionen laufend informiert sind und sich einbringen können. Die Empfehlungen der Arbeitsgruppe wurden durchwegs einstimmig gefasst. Trotz dieser Vorabstimmung wurden mehrere Beschlüsse im Stadt- und Gemeinderat nicht einstimmig gefasst. Ich werde weiterhin alle Fraktionen laufend einbinden, um dieses Projekt bestmöglich abzuwickeln."

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