Suchtprävention auf Fußballplätzen: Was die Perger Vereine davon halten

Vereine sind für Jugendliche ein wichtiges Lebensumfeld. Funktionäre und Trainer sind aufgerufen, einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol aufzuzeigen. | Foto: panthermedia_net_DOC-Photo
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  • Vereine sind für Jugendliche ein wichtiges Lebensumfeld. Funktionäre und Trainer sind aufgerufen, einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol aufzuzeigen.
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BEZIRK (rw/mikö). Eines Tabuthemas nimmt sich der OÖ Fußballverband (OÖFV) an: Gesundheitsprophylaxe bei Jugendlichen und gewissenhafter Umgang mit Alkohol und Nikotin am Sportplatz. Partner des OÖFV sind Gebietskrankenkasse und das Linzer Institut Suchtprävention. „Die Vereine sind neben der Familie und der Schule der dritte große Lebens- und Sozialisationsraum“, sagt Präventionsexperte Andreas Reiter. Er referiert bei der Vereinscoaching-Tagung am 28. Februar. Reiters Ziel: Den Vereinen einen Weg aufzuzeigen, der einen guten Umgang mit Alkohol und Zigaretten in den Mittelpunkt stellt.

"Treten nicht auf die Spaßbremse"

„Es geht nicht darum, alles zu verbieten oder auf die Spaßbremse zu treten. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol und eine ‚leiwande‘ Feierkultur schließen sich nicht aus.“ Tatsache ist, dass es in vielen Vereinen – nicht nur in Fußballklubs – an einer gewissen Grundeinstellung mangelt. „Im Selbstempfinden der Vereine hat Suchtprävention leider noch nicht überall die notwendige Tragweite“, sagt Raphael Oberndorfinger vom OÖFV. „Viele Vereine haben eine Scheu vor dem Thema“, sagt Reiter. „Andererseits gibt es Vereine, die sehr viel machen im Sinne moderner Suchtprävention, ohne es zu wissen. Sie stecken Ressourcen in Aus- und Weiterbildung der Nachwuchstrainer und bemühen sich um ein Wohlfühlambiente im Vereinsheim oder am Platz.“ Gewissenhafter Umgang mit Suchtmitteln ist für den Verband ein wichtiger Schritt. „Fußball fördert Bewegung, Teamgeist, Toleranz und entwickelt die Persönlichkeit. Da darf es in puncto Suchtmittel speziell bei Jugendlichen keinen Spielraum geben“, stellt Oberndorfinger klar.

Was die Perger Vereine dazu sagen

Markus Lugmayr-Lettner, Sektionsleiter von Union Naarn, begrüßt die Initiative: „Es geht ja nicht darum, Alkohol am Sportplatz zu verbieten. Vereine zu sensibilisieren, dass sie Mitverantwortung für jungen Sportler tragen, ist eine super Sache.“ Spezielle Maßnahmen wurden bislang keine gesetzt. „Unsere Philosophie ist es aber auch nicht, erst zu reagieren, wenn etwas vorgefallen ist. Wir setzen auf unser familiäres Umfeld. In einer gefestigten Umgebung fühlen sich die Sportler wohl.“ Vereinsleben – auch durch Feuerwehren, Musikverein oder Landjugend – sei ein wichtiger Faktor zur Suchtprävention.

Workshops in Schwertberg
Askö Schwertberg und die Gesunde Gemeinde Schwertberg planen, Vorträge und Workshops mit Streetworkern anzubieten. „Bei Auffälligkeiten sprechen sich unsere Nachwuchstrainer ab oder kontaktieren die Eltern“, sagt Sektionsleiter Werner Weindlmayr. „Die Nachwuchstrainer verbringen 10 bis 15 Wochenstunden mit der Betreuung. Jedoch darf diese verantwortungsvolle Aufgabe nicht alleine Vereinen überlassen werden.“ Suchtprävention könne nur mit Eltern, Schulen, Gemeinde und Verein in Angriff genommen werden.

10 Tipps für Vereine im Umgang mit Alkohol
(Quelle: Institut Suchtprävention)
1.) Gehen Sie mit gutem Beispiel voran!
2.) Beachten Sie die Jugendschutzbestimmungen!
3.) Bieten Sie im Vereinshaus ein attraktives Angebot für alkoholfreie Getränke!
4.) Verzichten Sie auf den Ausschank von Mixgetränken und Alkopops!
5.) Animieren Sie nicht zum Trinken (Stichwort: Gruppenzwang)!
6.) Akzeptieren Sie ein „Nein“!
7.) Führen Sie eine Festkultur bei Veranstaltungen ein, die den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol fördert und Rauschexzesse vermeidet!
8.) Haben Sie ein offenes Ohr für Ihre Schützlinge!
9.) Fahren Sie nie alkoholisiert!
10.) Seien Sie als Eltern oder Betreuer ein Vorbild für die Kinder!

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