Karrieresprung
Ein Rieder ist neu im Vorstand der Sparkasse OÖ

- Manuel Molnar studierte Sportwissenschaften und verfügt über einen MBA in Finanzmanagement.
- Foto: Sparkasse OÖ/Robert Maybach
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Neuer Vorstand erzählt über einen beruflichen Umstieg, seinen neuen Vorstands-Job und aktuelle Herausforderungen in der Bankenwelt.
RIED IN DER RIEDMARK, LINZ. Manuel Molnar ist seit Jahresbeginn als CSO (Chief Sales Officer) einer von vier Vorständen der Sparkasse Oberösterreich. Ein Karrieresprung für den Rieder, der davor in der Oberbank AG als stellvertretender Geschäftsbereichsleiter arbeitete. Dabei hatte der heute 40-Jährige zunächst andere Pläne. So leitete er nach dem Studium der Sportwissenschaften in Salzburg ein Mühlviertler Fitnessstudio. Schon früh entdeckte er aber auch seine Leidenschaft für die Zusammenhänge am Finanzmarkt. "In beruflicher Hinsicht hat sich der Zahlenmensch in mir durchgesetzt", sagt Molnar, der über einen MBA in Finanzmanagement verfügt. Sportwissenschaften und die Welt der Finanzen liegen für ihn gar nicht so weit auseinander: "Beide Bereiche erfordern Teamarbeit. Außerdem verlangen sie strategisches Denken und die Fähigkeit, sich an die wandelnden Umstände anzupassen."
Die Aufgaben des Sparkassen-CSO
Die angesprochenen Kompetenzen bringt er nun als CSO ein. Mit seinen Vorstandskollegen - allen voran Generaldirektorin Stefanie Christina Huber - kümmert er sich um die Weiterentwicklung aller Bereiche des Marktes: Privat-, Geschäfts- und Unternehmenskunden, das Immobiliengeschäft sowie Private Banking und Wealth Management. Der Großbetrieb Sparkasse OÖ hat mehr als 140 Standorte, 1.700 Mitarbeiter und rund 440.000 Kunden.
Was die neue Tätigkeit reizvoll macht
Was er an der neuen Aufgabe besonders schätzt? "Dass ich mitgestalten und etwas bewirken kann - für die Region und die Menschen, die hier leben. Mit jeder Entscheidung, die wir als Vorstandsteam treffen, gehen wir einen Schritt weiter in eine lebenswerte Zukunft – für uns und jene, die nach uns kommen. Jeden Tag darf ich mit gleichermaßen interessanten, wie kompetenten Persönlichkeiten zusammenarbeiten."
Teuerung und strengere Kredit-Richtlinien
Die Herausforderungen sind auch in der Bankenwelt groß. "Die Themen Zinsen und Inflation sind nach wie vor in aller Munde. Sich die Miete, die Kreditrate oder einfach das tägliche Leben leisten zu können, ist für viele Menschen zur Herausforderung geworden. Wir sehen das als klaren Auftrag, noch mehr auf die finanzielle Gesundheit unserer Kundinnen und Kunden einzugehen", sagt der neue Vorstand. Genau beobachte man die Entwicklung am Wohnbau-Sektor. Man setze sich für eine weitere Lockerung der seit einiger Zeit strengeren Kredit-Vorgaben für Immobilien-Käufer ein. "Durch diese Richtlinien wird sowohl das Schaffen von Eigentum als auch leistbares Wohnen erheblich erschwert. Doch gerade für junge Menschen ist das Eigenheim eine gute Möglichkeit der Zukunftsvorsorge."
"Geht nicht ohne persönliche Kontakte"
Die Bankbesuche der Kunden werden weniger, immer mehr erledigen ihre Geschäfte online. Molnar sagt dazu: "Als Sparkasse OÖ halten wir aber auch die Balance, denn ohne zwischenmenschliche Kontakte geht es nun einmal nicht. Viele Kund:innen wünschen sich nach wie vor den persönlichen Kontakt. Der Gang in die Filiale, die Beratung vor Ort zu beispielsweise größeren Investitionen, der kleine Plausch am Schalter – das gehört für viele einfach dazu und ist ein wichtiger Faktor für eine gute Beziehung." Kurzum: So sehr man auf Digitalisierung und Vereinfachung täglicher Geldgeschäfte setze, sei der persönliche Kontakt das Um und Auf einer guten Geschäftsbeziehung.
Künstliche Intelligenz in der Bankenwelt
Für eine Revolution in der Arbeitswelt wird wohl die Künstliche Intelligenz (KI) sorgen. Sie werde bei der Sparkasse OÖ vor allem in Bereich von Prototypen bereits eingesetzt. Etwa für Ratings, in der Fraud Detection, im Bereich der Cyber Security, aber auch im Rahmen der finanziellen Bildung. "Mit der Weiterentwicklung von KI wird ein zusätzlicher Mehrwert für Bankkund:innen geboten. Sie bietet das Potenzial, noch viel stärker auf persönliche Bedürfnisse einzugehen und durch interne Effizienzsteigerungen mehr Zeit in der individuellen Beratung zu generieren. Der Mensch wird auch in diesem Zusammenhang immer im Mittelpunkt stehen", so Molnar.
Sportbegeisterter Familienmensch
Und privat? Manuel Molnar ist verheiratet und stolzer Familienvater einer kleinen Tochter. Unterhaus-Fans ist er als ehemaliger Fußballer beim Tsv St. Georgen/Gusen ein Begriff. "Eine herrliche Zeit, an die ich sehr gerne zurückdenke. An die Erfolge, die wir als Verein gefeiert haben und den Zusammenhalt im Team. Auch wenn ich jetzt nicht mehr aktiv kicke, das ginge sich zeitlich gar nicht mehr aus, ist Sport für mich nach wie vor sehr wichtig", sagt er. Und wie er Ausgleich findet: "Ich genieße es, draußen in der Natur zu sein und bekomme dabei den Kopf frei."


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