FH-Absolvent aus Klam Preisträger des „Innovation Awards“
Öko Energietechnik-Absolvent Harald Franz Stadlbauer belegte in der Kategorie „Umwelt & Naturwissenschaften“ den dritten Platz
KLAM, WELS. Vor mehr als 300 Gästen wurde im Minoritenkloster der „Innovation Award FH Wels“ vergeben. Mit dem vom FH-Förderverein Wels gestifteten Preis wurden bereits zum zwölften Mal Diplom- und Masterarbeiten, die konkrete industrielle Problemstellungen mit besonders innovativen Ideen lösen, ausgezeichnet. Der aus Klam stammende Öko Energietechnik-Absolvent Harald Franz Stadlbauer belegte in der Kategorie „Umwelt & Naturwissenschaften“ den dritten Platz. Er entwickelte im Rahmen seiner Masterarbeit für die Firma Sunlumo einen naturzirkulierenden Solar-Vakuumröhrenkollektor zur Erzeugung von Warmwasser.
Der Maschinenbau-Absolvent Thomas Lauss gewann den Innovation Award in der Kategorie Technik mit einer Energieoptimierung von Industrieanlagen und -roboter. Franz Werner Seher ist Absolvent des Studiengangs Innovation and Product Management und beschäftigte sich in seiner Masterarbeit mit einem neuen Lebensmittel-Geschäftsmodell, das unter der Prämisse der Müllvermeidung erstellt wurde. Er gewann in der Kategorie „Wirtschaft & Innovation“. Die Kategorie „Umwelt und Naturwissenschaften“ entschied der Öko-Energietechnik-Absolvent Manfred Hangweirer für sich. Er hat ein neuartiges Receiver-Modul für einen Hybrid-Sonnenkollektor zur Warmwasser- und Stromerzeugung entworfen. Erstmals wurde auch ein Sonderpreis Industrie 4.0 vergeben. Diesen konnte der Anlagenbau-Absolvent Marc Graf gewinnen. Forschungsassistent des Jahres wurde Christian Forsich.
Der/die jeweilige Kategorie-GewinnerIn kann sich über einen Scheck in der Höhe von 1500 Euro freuen, der/die Zweite über 1000 Euro und der/die Dritte erhält 500 Euro.
„Es ist beeindruckend, mit welchem Engagement und mit welcher Kreativität Absolventen und Absolventinnen der FH Oberösterreich an die Lösung technischer Problemstellungen von und mit Unternehmen herangehen. Ich möchte den Preisträgern und Preisträgerinnen ganz herzlich gratulieren“, so Bildungslandesrätin Doris Hummer.
PREISTRÄGER INNOVATION AWARD FH WELS 2015
3. Platz Kategorie „Umwelt & Naturwissenschaften"
Name: Harald Franz Stadlbauer MSc
Studiengang: Öko Energietechnik
Wohnhaft: 4352 Klam
Alter: 28 Jahre
Auftraggeber: Sunlumo Technology GmbH
Betreuer: Rudolf Kraft
Masterarbeit: Entwicklung eines kostenoptimierten naturzirkulierenden Vakuumröhrenkollektors für solarthermische Großanlagen
Solarthermische Großanlagen erlangen in den letzten Jahren immer größere Bedeutung. Dabei werden diese Anlagen weltweit für die Wärmeversorgung von Wohngebäuden eingesetzt, aber auch in Kombination mit größeren Nah- und Fernwärmesystemen zur Versorgung gesamter Wohngebiete realisiert. Ziel ist jeweils die Steigerung des erneuerbaren Anteils in der Wärmeversorgung sowohl bei der Modernisierung bestehender Gebäude als auch bei der Erschließung neuer Wohngebiete.
Vakuumröhren-Kollektoren werden weltweit am häufigsten für solarthermische Anlagen eingesetzt.
„In meiner Masterarbeit für die Firma Sunlumo habe ich ein neuartiges Vakuumröhren-Kollektorkonzept – den sogenannten „Kamm-Kollektor“ entwickelt. Bei herkömmlichen Vakuumröhren-Kollektoren wird Wasser durch die Vakuumröhren gepumpt. Das Besondere an meinem neuen Konzeptkollektor ist, dass die Übertragung der solaren Einstrahlungsenergie durch Naturzirkulation erfolgt. Durch einen speziell entwickelten „Sammler“ an der Oberseite wird das eingepumpte Kaltwasser in die Röhre umgeleitet und anschließend von der Sonne erwärmt. Warmes Wasser steigt an der Oberseite auf und wird schlussendlich durch Überdruck aus dem Kollektor befördert“, erklärt der 28-jährige Öko Energietechniker Harald Stadlbauer.
Höhere Wirkungsgrade
Mit Hilfe von Messung und Simulationen konnte Stadlbauer feststellen, dass dieser Solarkollektor-Prototyp überdurchschnittlich hohe Wirkungsgrade bei Temperaturspreizungen bis 70 K aufweist. Diese liegen deutlich über den Werten derzeit am Markt erhältlicher Vakuumkollektoren.
„Stadlbauer hat mit dem Kammkollektor ein völlig neuartiges Vakuumröhren-Kollektorkonzept erstellt, das nicht nur sehr hohe Wirkungsgrade – und das auch bei geringen Temperaturspreizungen - vorweisen kann, sondern auch wegen des Baukastensystems extrem unkompliziert im Aufbau ist. Das Kollektorsystem ist damit auch kostenmäßig sehr interessant“, bestätigt auch sein FH-Betreuer Rudolf Kraft.
Die messtechnische Untersuchung in einem Prüflabor bestätigte die sehr gute Performance im Vergleich mit anderen am Markt befindlichen Kollektoren. Das wurde auch durch Simulationen am Computer belegt.
Aufbauend auf diese Masterarbeit wird nun vom Unternehmen Sunlumo die Umsetzung in ein Vorserienmodell geprüft.
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