Promotion Sub Auspiciis: Bundespräsident ehrt Roland Schatz aus Naarn
NAARN, LINZ. Am Montag, 2. Juni, hat Bundespräsident Heinz Fischer in einem feierlichen Festakt gleich zwei Promovenden der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz geehrt. Thomas Lichtenegger aus Bad Ischl und Roland Schatz aus Naarn erhielten die Doktorwürde der Technischen Wissenschaften unter den Auspizien des Bundespräsidenten. Die zwei Ausgezeichneten schlossen sämtliche Stationen in ihrer Schullaufbahn und ihres Studiums an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der JKU mit Auszeichnung ab.
„Die Promotion Sub Auspiciis ist die höchste Auszeichnung für studentische Leistungen in Österreich, die nur rund 20 von 2500 Promovierenden pro Jahr erhalten. Wir an der JKU sind sehr stolz, dass heute zwei junge Menschen von unserem Bundespräsidenten geehrt werden“, freute sich Rektor Richard Hagelauer bei der Eröffnung der Feierlichkeiten.
Univ.Prof. Franz Winkler, Dekan der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät, lobte ebenfalls die Ausgezeichneten: „Es ist eine Tradition, die es schon in der Kaiserzeit gab, die besten Studierenden auszuzeichnen. Es ist ein Tag, an den sich die Geehrten auch in 30 oder 40 Jahren noch mit Stolz erinnern können.“
Hochtalentierte Nachwuchsforscher, neue Ideen
Bei der Vorstellung der Promovenden betonte em.o.Univ.Prof. Eckhard Krotscheck (Institut für Theoretische Physik, Abt. Vielteilchensysteme, JKU), dass Thomas Lichtenegger „sein Interesse für Physik entdeckte, als er mit 12 Jahren eine Abhandlung über Relativitätstheorie gelesen hat. Er ist aus dem Holz, aus dem kommende Führungspersönlichkeiten geschnitzt sind.“
o.Univ.Prof. Hanspeter Mössenböck (Vorstand des Instituts für Systemsoftware, JKU) stellte Roland Schatz als Mensch vor, der „in den Vorlesungen wirklich lästige und schwierige Fragen stellte. Ich bin stolz, diesen Studenten am Institut gehabt zu haben.“
„Meine Promotion war zwar nicht Sub Auspiciis, aber ich kann mich an jedes Detail erinnern. Eine Sub-Auspiciis-Ehrung ist eine eindrucksvolle Auszeichnung. Solch erfolgreiche Studierende sind keine Stubenhocker, sondern ganz besondere und vielseitige Menschen, die ich sehr bewundere. Sie leisten einen guten Beitrag zum wissenschaftlichen Standort Österreich“, so Bundespräsident Heinz Fischer bei der Überreichung der Ehrenringe an die Promovenden.
Glücklich und voller Stolz äußerten sich die zwei Promovenden. „Ich weiß, dass diese Ehrung kein Lorbeer ist, auf dem ich mich ausruhen kann. Ich sehe sie als Motivation für meine künftige Arbeit“, meinte Thomas Lichtenegger. Ähnlich Roland Schatz: „Es waren viele Leute, ohne die ich diese Auszeichnung nicht erreicht hätte. Ihnen allen gilt mein Dank.“
Roland Schatz
Schatz wurde in Steyr geboren und wuchs in Naarn auf. Er studierte von 2003 – 2008 Informatik an der JKU und schloss das Doktoratsstudium 2013 ab. Bei der internationalen Informatik-Olympiade sowie bei anderen internationalen Programmierwettbewerben belegte er mehrmals Top-Platzierungen. Auf der Euromicro SEAA 2012 gewann er den Best Paper-Award. Außerdem ist er aktuell für den GI-Dissertationspreis der Gesellschaft für Informatik für die beste Informatik-Dissertation 2013 in Deutschland, Österreich und der Schweiz nominiert. Schatz war als Forscher im CD-Labor für Automated Software Engineering (JKU) tätig. Derzeit ist er als Softwareentwickler bei Oracle Labs in Linz beschäftigt.
Thomas Lichtenegger
Lichtenegger ist gebürtiger Bad Ischler (Bezirk Gmunden) und nun in Linz wohnhaft. Er studierte von 2006 – 2011 Technische Physik an der JKU und schloss das Doktoratsstudium 2013 ab. Bisher erhielt er u.a. folgende Auszeichnungen: Das Leistungsstipendium der JKU (2007, 2008, 2009), den Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung (2011) und den Wilhelm-Macke-Anerkennungspreis (2013). Derzeit absolviert er ein PostDoc-Programm am Institut für Theoretische Physik an der JKU und dem Department for Physics an der Universität Buffalo (USA).
Um „sub auspiciis“ promoviert zu werden, müssen mehrere Kriterien erfüllt werden (Quelle: Wikipedia)
• Alle Oberstufenklassen müssen mit „ausgezeichnetem Erfolg“ abgeschlossen worden sein.
• Die Matura muss mit „ausgezeichnetem Erfolg bestanden“ worden sein.
• Alle Fachprüfungen und Rigorosen sowie die Diplom-/Masterarbeit und Dissertation müssen mit „Sehr gut“ bewertet worden sein.
• Die Studiendauer darf maximal der Durchschnittsstudiendauer entsprechen, es sei denn, es liegen für eine Verzögerung triftige Gründe vor.
• Die Lebensführung inner- und außerhalb der Universität muss auszeichnungswürdig sein (Prüfung anhand von Lebenslauf und Strafregisterauszug).
Alle Fotos: JKU
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.