Sieben goldene Regeln für Unternehmens-Übergabe
In Oberösterreich stehen 6900 Unternehmen zur Betriebsübergabe an: 60.000 Beschäftigte betroffen
BEZIRK. Allein in Oberösterreich stehen bis 2023 6900 Unternehmen zur Betriebsübergabe an. Rund 60.000 Beschäftigte sind durchschnittlich davon betroffen. Im Jahr 2014 wurden 632 Betriebe in Oberösterreich übernommen. 2013 waren es noch 750 Unternehmen. Ein Rückgang von 15,7 Prozent.
„Wenn Übergaben scheitern oder gar kein Nachfolger gefunden wird und die Betriebe zusperren müssen, gehen nicht nur das Lebenswerk des Gründers und unersetzliche Erfahrung und Know-how verloren, auch zigtausende Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel“, umreißt JW-Landesvorsitzender Peter Reiter die schwerwiegenden Folgen von fehlgeschlagenen Übergaben oder der vergeblichen Suche nach einem Nachfolger.
Mit einer rechtzeitigen Planung der Nachfolge und besseren Rahmenbedingungen für Übergeber und Übernehmer könnten Übernahmen zu einer wesentlich interessanteren Alternative zur Neugründung werden. „Viele Hürden machen es den Jungunternehmern aber momentan immer schwieriger Betriebe zu übernehmen. Enorme Auflagen, die hohe Bürokratie und oft hohe Kosten bei der Übergabe führen
dazu, dass sich Jungunternehmer das nicht mehr antun wollen. Wenn zu den bürokratischen Hürden auch noch persönliche Konflikte hinzukommen, ist die Übergabe meist gestorben“, so Reiter.
„Die 7 goldenen Regeln“ neu aufgelegt
Mit der Neuauflage des Buches „Geglückte Unternehmensnachfolge — Die 7 goldenen Regeln der Übergabe“ möchte die Junge Wirtschaft Jungunternehmern wieder Mut zur Nachfolge machen. In exemplarischen Porträts erzählen Unternehmer, was es für sie bedeutet hat, die Nachfolge anzutreten
und vor welchen Herausforderungen sie dabei gestanden sind. Das Buch zeigt, dass das optimale Übergeben oft leichter gesagt, als getan ist. Für beide Seiten ist die Übernahme ein wesentlicher Einschnitt in die Lebensplanung, die rechtzeitige Regelung der eigenen Nachfolge wird oft verdrängt. Lösungen im Spannungsfeld Familie–Unternehmen–Vermögen lassen sich nicht auf die Schnelle regeln.
„Loslassen seitens des Übergebers und Wertschätzung seitens des Übernehmers sind zwei der wichtigsten Nachfolgethemen“, meint Reiter.
Am Ende stehen sieben goldene Regeln, die jeder beherzigen soll, der ein Unternehmen zu übergeben oder zu übernehmen hat. So wird jede Übergabe zur hohen Kunst, durch die es gelingt, Familiendynamik und Betriebswirtschaft unter einen Hut zu bringen.
Die 7 goldenen Regeln der Übergabe:
1. Grundsatzentscheidung fällen
2. Potenzielle Nachfolger bestimmen
3. Modelle und Varianten prüfen
4. Klare Vereinbarungen treffen
5. Nachfolger fordern und fördern
6. Inthronisierung des Nachfolgers
7. Rückzug des Übergebers
Darüber hinaus beinhaltet das Nachschlagewerk auch zahlreiche Informationen,
Tipps und Anregungen der jeweiligen Unternehmer. Abgerundet wird das Werk mit Checklisten zur Vorbereitung für Übergeber und Übernehmer. Erhältlich ist das Buch „Die 7 goldenen Regeln der Übergabe“ im WK Shop (webshop.wko.at) zum Preis von 19 Euro für WKOÖ-Mitglieder (29 Euro für Nichtmitglieder).
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