Jeder Fünfte reagiert auf bestimmte Lebensmittel
Die Menschen die an einer Nahrungsmittelunverträglichkeit leiden werden immer mehr. Ernährungsexpertin Gerda Reimann-Dorninger erklärt was hinter den Unverträglichkeiten steckt.
ENNS (eg). Bei einer Nahrungsmittelunverträglichkeit oder -intoleranz ist der Organismus nicht in der Lage, bestimmte Nahrungsbestandteile zu verdauen beziehungsweise über den Stoffwechsel zu verwerten. „Immer mehr Menschen leiden an Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Etwa jeder Fünfte reagiert auf den Verzehr bestimmter Nahrungsmittel mit Bauchschmerzen, Hautirritationen, Übelkeit oder Kopfschmerzen“, sagt die Ernährungswissenschaftlerin Gerda Reimann-Dorninger aus Enns. Die meisten Nahrungsmittelunverträglichkeiten entstehen erst im Laufe des Lebens, werden also erworben, ohne dass es dafür offensichtliche Ursachen gibt. Es wird vermutet, dass sie sich aus mehreren Komponenten heraus entwickeln. „Die Bandbreite reicht von genetischer Vorbelastung und Überangebot bestimmter Nahrungsmittel bis hin zu Krankheiten des Magen-Darm-Trakts oder übertriebener Hygiene, die die Arbeit des Immunsystems abschwächt“, sagt die Expertin.
Tipp: Ernährungstagebuch
Die Laktoseintoleranz ist die am häufigsten vorkommende Nahrungsmittelintoleranz. Es handelt sich dabei um einen Mangel des Enzyms Laktase, wodurch der aufgenommene Milchzucker nicht oder nur in kleinen Mengen aufgespalten werden kann. Die Unverträglichkeit von Fruchtzucker kommt am zweithäufigsten vor. Dabei handelt es sich um einen Defekt im Transportmechanismus durch die Darmwand, wodurch typische Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, wie Blähungen, Blähbauch, Durchfälle, Heißhunger auf Süßes und fallweise depressive Verstimmung entstehen. „Diese Fruktosemalabsorption ist streng von der unter Umständen lebensbedrohlichen Fruktoseintoleranz zu unterscheiden“, so Reimann-Dorninger. Sowohl der Arzt als auch eine Ernährungsberatung sind für die Diagnose von Unverträglichkeiten wichtig. „Dabei kommen Blut-, Atem- oder Gewebetests zum Einsatz. Bei der Suche nach dem Auslöser ist ein Ernährungstagebuch hilfreich, wodurch der krankmachende Nahrungsbestandteil möglicherweise identifiziert werden kann“, sagt Reimann-Dorninger.
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